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Nach Besetzung vor einer Woche Schäden in Berliner HU-Gebäude noch deutlich sichtbar

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Fotografen durften das beschädigte Universitäts-Gebäude nach der Besetzung durch pro-palästinensische Aktivisten erstmals betreten.

Fotografen durften das beschädigte Universitäts-Gebäude nach der Besetzung durch pro-palästinensische Aktivisten erstmals betreten.

(Foto: REUTERS)

Umgestoßene Möbel, Schäden und Schmierereien: Lehrbetrieb ist in einem Gebäude der Humboldt-Universität in Berlin auch eine Woche nach der Besetzung durch Aktivisten nicht möglich. Die Uni-Präsidentin verurteilt den Vandalismus. Die Täter sollen strafrechtlich verfolgt werden.

Eine Woche nach der Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften an der Berliner Humboldt-Universität ist das Ausmaß der Beschädigungen immer noch deutlich sichtbar. Im Inneren des Gebäudes sind auf allen Stockwerken Wände mit Schmierereien übersät, in manchen Fluren liegen umgestoßene Tische und Regale auf dem Boden. An den Wänden stehen Sprüche wie "Free Gaza" oder "Germany didn't you learn anything from your history?" (Deutsch: Deutschland, hast du nichts aus deiner Geschichte gelernt?).

Die Universität ermöglichte Fotografen am Mittwoch zum ersten Mal nach der Besetzung Zugang zu dem Gebäude. Im Treppenhaus kleben rote Handabdrücke an den Wänden. Auch das mit der Spitze nach unten gerichtete Dreieck, das von Hamas-Sympathisanten genutzt wird, wurde mehrfach an die Wände geschmiert. "In den Schmierereien kommt ein schockierender Antisemitismus und die Verharmlosung von Gewalt zum Ausdruck. Dies verurteilen wir aufs Schärfste", teilte HU-Präsidentin Julia von Blumenthal mit. Die Universität will wegen der Sachschäden einen Strafantrag stellen und erstattet Strafanzeige wegen der Verwendung von Kennzeichen einer verbotenen Organisation.

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Dazu zählen den Angaben zufolge auch Beschmierungen wie das rote Dreieck. Darüber hinaus werde die Uni Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs gegen Personen stellen, die das Institut nicht freiwillig verlassen hätten, erklärte von Blumenthal. Das Institut teilte in einer Stellungnahme mit, den "gewaltvollen Vandalismus" und die Verwendung antisemitischer Symbole aufs Schärfste zu verurteilen. "Unser Institut ist und bleibt ein Ort für demokratischen, pluralistischen Austausch. Wir werden keinesfalls zulassen, dass in unseren Räumen Antisemitismus, Rassismus und andere Formen von Diskriminierung oder irgendeine Form von Gewalt Platz finden, und treten dem mit aller Entschlossenheit entgegen."

Propalästinensische Aktivisten hatten die Räume der Universität am Mittwoch vergangener Woche aus Protest gegen Israel und zur Unterstützung der Palästinenser besetzt. Die Universitätsleitung duldete dies zunächst und setzte auf Dialog. Am Folgetag räumte die Polizei das besetzte Gebäude. Die Universität möchte den Lehrbetrieb im Institut soll schnell wie möglich wieder aufnehmen. Aufräumarbeiten finden bereits statt. "Wir hoffen, das Gebäude in wenigen Wochen wieder öffnen zu können", sagte von Blumenthal. Derzeit findet die Lehre online oder an anderen Standorten der Universität statt.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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