Politik

Strack-Zimmermann im "Frühstart" Scholz muss zu Taurus "Gedankenprozess schnell abschließen"

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In der Debatte um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine macht FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann weiter Druck auf den Kanzler. Jeder Tag zähle. Zudem plädiert die FDP-Politikerin zwei Jahre nach der Machtübernahme in Afghanistan für Gespräche mit den Taliban.

FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat den überraschenden Besuch von Bundesfinanzminister Christian Lindner in Kiew ein wichtiges Zeichen genannt. Sie rechne damit, dass die ukrainischen Gesprächspartner Lindner über die militärische Situation informieren und auch um Vertrauen werben werden. "Denn die Diskussion der letzten Tage, es geht um den Marschflugkörper Taurus, wurde ja auch immer begleitet, dass man den Ukrainern nicht so ganz traut, weil dieser Marschflugkörper zugegebenermaßen sehr weit fliegt", sagte Strack-Zimmermann in der Sendung "Frühstart" von ntv. Christian Lindner, der selber Reservesoldat sei, werde sich einen sehr guten Einblick geben lassen.

Bundeskanzler Olaf Scholz rief Strack-Zimmermann zu einer raschen Entscheidung über die Lieferung des Marschflugkörpers Taurus auf. Sie habe Verständnis, dass man Bedenkzeit brauche. Aber das Thema sei seit Monaten in der Diskussion. "Deswegen meine herzliche Bitte an den Kanzler, diesen Gedankenprozess relativ schnell abzuschließen", sagte Strack-Zimmermann und fügte hinzu: "Es geht nämlich um jeden Tag. Jeden Tag sterben unschuldige Menschen in der Ukraine und deswegen muss die Entscheidung sehr, sehr schnell erfolgen."

Afghanistan trotz Taliban Hilfe leisten

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Zwei Jahre nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat Strack-Zimmermann Gespräche mit den Herrschern nicht grundsätzlich abgelehnt. Man könne nicht ausblenden, wenn "ein Verbrecher die Macht" ergreife. Zugleich sei es wichtig, auch in einem von religiösen Fanatikern regierten Land, Hilfe zu leisten. Deshalb müsse man mit "solchen Leuten" auch sprechen. Eine "gute Geschichte" werde daraus, wenn man den Taliban klarmache, "wenn sie Hilfe benötigen und das tun diese Menschen, dann müssen Bedingungen erfüllt sein." Der SPD-Politiker Ralf Stegner hatte im Spiegel "im Interesse der Not leidenden Menschen in Afghanistan" einen Dialog mit den Taliban gefordert.

Noch immer harren in Afghanistan Ortskräfte aus, die zusammen mit ihren Familien als bedroht gelten. Strack-Zimmermann hat sich für die Aufnahme der zurückgebliebenen Hilfskräfte ausgesprochen. "Ja, wir sind verantwortlich, auch zwei Jahre später." Das sei nach wie vor ein Thema. Hinter den Kulissen werde daran gearbeitet. Betroffen seien Ortskräfte und Familienmitglieder. Die Verteidigungsexpertin betonte: "Aber der Korrektheit halber Familienmitglieder, also Ehepartner und Kinder, nicht, wie immer kolportiert wird, dass da ganze Scharen ausreisen."

Quelle: ntv.de, ako

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