Ende der Kämpfe gefordert Scholz telefoniert eine Stunde mit Putin
04.03.2022, 16:08 Uhr
Mehr als eine Woche nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine telefoniert Kanzler Scholz mit dem russischen Präsidenten Putin - und fordert die "sofortige Einstellung" der Kämpfe. Ansonsten heißt es lediglich, beide hätten "ihre unterschiedlichen Standpunkte" ausgetauscht.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. "In dem einstündigen Gespräch tauschten sich beide über ihre unterschiedlichen Standpunkte aus", erklärte anschließend der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Scholz rief demnach "die russische Führung zur sofortigen Einstellung aller Kampfhandlungen auf".
Auch habe sich der Bundeskanzler in dem Gespräch sehr besorgt über die Lage in der Ukraine geäußert. Seit Tagen gebe es schlimme Bilder und Informationen aus der Ukraine. Scholz habe deswegen von Putin auch verlangt, humanitären Zugang in die umkämpften Gebiete zuzulassen.
Zur Seite Putins hieß es lediglich, dieser habe den Bundeskanzler darüber informiert, dass Russland und die Ukraine eine dritte Runde von Gesprächen für dieses Wochenende vorgesehen hätten. Auch hätten Putin und Scholz vereinbart, zeitnah weitere Gespräche zu führen. Scholz hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wiederholt scharf verurteilt.
Am Donnerstag hatte bereits Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit dem Kreml-Chef telefoniert. Danach zeigte er sich überzeugt, dass Putin die gesamte Ukraine einnehmen will. Putin sei "sehr entschlossen, das gesamte Land zu kontrollieren", hieß es vom Élysée-Palast. Macron geht demzufolge davon aus, dass "das Schlimmste noch bevorsteht". Der Kreml erklärte seinerseits im Anschluss an das Gespräch, Russland werde den Kampf "kompromisslos fortsetzen".
Quelle: ntv.de, mli/AFP