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Von belarussischem Territorium Selenskyj warnt vor Putins Angriff auf Polen und Litauen

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Russische Soldaten bereiten einen Angriff auf ukrainische Stellungen vor.

Russische Soldaten bereiten einen Angriff auf ukrainische Stellungen vor.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service)

Moskau soll seine Streitkräfte laut Geheimdienstinformationen Kiews derzeit massiv aufstocken, um einen Angriff auf Polen und Litauen vorzubereiten. Der ukrainische Präsident Selenskyj nennt eine Zahl von 150.000 Mann. Einen Friedenswillen spricht er Putin ab.

Kiew sorgt sich um einen Angriff Russlands auf Polen und Litauen. Der russische Machthaber Wladimir Putin soll die russische Armee um 150.000 Soldaten aufstocken, die von belarussischem Territorium aus angreifen könnten. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Unian mit Verweis auf ein Video-Interview des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit der britischen Zeitung "Guardian". Der ukrainische Geheimdienst habe ihm gesagt, "dass die Russen ihre Armee im Jahr 2025 um 12 bis 15 Divisionen aufstocken werden, und wir gehen davon aus, dass dies etwa 150.000 zusätzliche Soldaten sein werden", wird Selenskyj zitiert. Dabei sollen auch nordkoreanische Truppen zum Einsatz kommen.

Selenskyj gehe davon aus, dass diese 150.000 Soldaten auf dem Territorium von Belarus eine Ausbildung absolvieren werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei hoch. Die heutige Unterstützung der Ukraine diene ausschließlich dem Schutz ganz Europas, erklärt der ukrainische Präsident zudem.

Falls russische mit belarussischen Truppen im Sommer oder Herbst 2025 trainieren und anschließend ausgebildet seien, glaube Selenskyj, dass sie eine groß angelegte Invasion starten könnten. "Sie werden in Polen, in Litauen beginnen können. Sie werden in der Lage sein, damit zu beginnen", ist Selenskyj überzeugt.

Zudem ist Selenskyj überzeugt, dass der russische Präsident Wladimir Putin nicht an einem Frieden mit der Ukraine interessiert sei und stellt die rhetorische Frage: "Sagen Sie mir, wenn Putin Frieden will, ein Ende des Krieges will und zum Dialog bereit ist, warum stockt ein Land, das derzeit wegen der Sanktionen sehr große wirtschaftliche Probleme hat, seine Streitkräfte um 150.000 Mann auf und wird sie in Russland und Belarus ausbilden? Warum? Für den Dialog? Ich denke, die Antwort ist nein. Auf keinen Fall für den Dialog", glaubt Selenskyj.

Mit Blick auf die jüngsten russischen Luftangriffe auf Kiew mit mindestens einem Todesopfer sagte Selenskyj, dass sich Putin "nicht auf einen Frieden vorbereitet - er fährt fort, Ukrainer zu töten und Städte zu zerstören". Zuvor hatte Selenskyj gesagt, er sei bei möglichen Friedensverhandlungen bereit, von den ukrainischen Truppen kontrollierte Landesteile in der russischen Region Kursk gegen ukrainische Gebiete zu tauschen, die derzeit von Russland gehalten würden. Diesen ins Gespräch gebrachten Gebietstausch weist der stellvertretende Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, jedoch entschieden zurück.

Quelle: ntv.de, gut

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