Politik

Verhandlungen stehen bevor Selenskyj will Kreml-Forderung nach Neutralität prüfen

Das Konterfei des ukrainischen Präsidenten ziert eine Hauswand im polnischen Krakau. Selenskyj will nun die russische Forderung nach Neutralität ernsthaft prüfen.

Das Konterfei des ukrainischen Präsidenten ziert eine Hauswand im polnischen Krakau. Selenskyj will nun die russische Forderung nach Neutralität ernsthaft prüfen.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Eine Neutralität der Ukraine ist eine der russischen Hauptforderungen in den Verhandlungen über einen Waffenstillstand. Präsident Selenskyj räumt zumindest ein, den Punkt gründlich prüfen zu wollen.

In den Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine will die Regierung in Kiew die Frage der von Russland geforderten Neutralität des Landes "gründlich" prüfen. Dies sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit mehreren unabhängigen russischen Medien. "Dieser Punkt der Verhandlungen ist für mich verständlich und er wird diskutiert, er wird gründlich geprüft."

Mehr als einen Monat nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine wollen beide Seiten vom 28. bis zum 30. März eine neue Verhandlungsrunde starten. Diese soll laut türkischen Angaben in Istanbul stattfinden. Zuletzt hatten die Unterhändler Moskaus und Kiews nur per Videokonferenzen miteinander gesprochen.

"Der Verhandlungsprozess ist sehr schwer", sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Er wies einen "Konsens" mit Moskau zurück, nachdem der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zuvor versichert hatte, dass Russland und die Ukraine sich in vier von sechs Verhandlungspunkten einig seien. "Es gibt keinen Konsens mit Russland in den vier Punkten, die vom türkischen Präsidenten erwähnt wurden", sagte Kuleba. Er begrüßte aber "die diplomatischen Anstrengungen" Ankaras.

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Der russische Chefunterhändler Medinski erklärte am Freitag, die Verhandlungen kämen in den zentralen Fragen nicht voran. "In zweitrangigen Punkten stimmen die Positionen überein. Aber in den politischen Hauptfragen kommen wir nicht voran", sagte er nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen.

Moskau bestehe auf der Unterzeichnung eines "vollständigen Abkommens", das seine Forderungen nach einer Neutralität, Demilitarisierung und "Entnazifizierung" der Ukraine berücksichtige. Zudem fordere Russland die Anerkennung einer russischen Souveränität der von Russland besetzten Krim und der Unabhängigkeit der beiden prorussischen "Republiken" in der Ostukraine, sagte Medinski weiter. Kuleba sagte seinerseits, die ukrainische Delegation bestehe "zuallererst auf einer Waffenruhe, Sicherheitsgarantien und territorialer Integrität der Ukraine".

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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