"Ehrlichkeit, Würde, Integrität" So reagiert Hollywood auf Bidens Rückzug
22.07.2024, 06:08 Uhr Artikel anhören
Auch die Schauspielerin und Sängerin Sheryl Lee Ralph unterstützt Kamala Harris als Ersatzkandidatin für Biden.
(Foto: picture alliance / Sipa USA)
An der geistigen und körperlichen Fitness Bidens kommen nach dem TV-Duell mit Trump massive Zweifel auf. Bei den Demokraten macht sich Panik breit. Auch Hollywoods Schauspieler fordern einen Rückzug des US-Präsidenten. Auf Bidens Entscheidung folgen nun anerkennende Worte.
Film- und Fernsehstars aus Hollywood haben rasch auf den Verzicht von US-Präsident Joe Biden auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten reagiert. Barbra Streisand, eine Unterstützerin der Demokraten, schrieb im Netzwerk X, man müsse Biden dankbar sein, "dass er unsere Demokratie aufrechterhalten" habe. In seiner vierjährigen Amtszeit habe er Bedeutendes geleistet. Während Bidens Präsidentschaft in vielen Reaktionen gewürdigt wurde, machten sich andere Sorgen um die Zukunft.
Die Sängerin Cher schrieb bei X, sie fühle sich gemartert, weil sie nicht glaube, dass die Demokraten ohne Biden gewinnen könnten. Es sei an der Zeit, unkonventionell zu denken, erklärte sie und schlug eine geteilte Kandidatur vor.
Die Schauspielerin und Sängerin Sheryl Lee Ralph postete ein gemeinsames Foto mit Vizepräsidentin Kamala Harris und schrieb dazu, Biden habe sich für sie als Präsidentschaftskandidatin ausgesprochen.
Der durch die Rolle des Luke Skywalker in der Star-Wars-Reihe berühmt gewordene Mark Hamill sagte, die Erfolgsbilanz Bidens werde von keinem Präsidenten "zu unseren Lebzeiten" erreicht. "Er hat dem Amt nach vier Jahren der Lügen, Verbrechen, Skandale und des Chaos wieder Ehrlichkeit, Würde und Integrität verliehen." Nun sei es die Pflicht patriotischer Amerikaner, den Demokraten zu wählen, der Bidens Erbe ehren und weiterführen werde.
Schauspieler George Takei erklärte, Biden habe dem Land jahrzehntelang bewundernswert gedient und sei ein sehr erfolgreicher Präsident. Nun gelte es, sich hinter Harris zu versammeln und Trump im November zu schlagen.
Hollywood zeigte sich "sehr, sehr besorgt"
In den vergangenen Wochen hatten große Namen aus Hollywood damit begonnen, Biden zu einem Kandidaturverzicht aufzufordern. Schauspieler George Clooney, der die Demokratische Partei ebenfalls seit vielen Jahren unterstützt, tat dies in einem Meinungsbeitrag für die "New York Times".
"Ich liebe Joe Biden", schrieb Clooney dort. Er betrachte den US-Präsidenten als Freund und glaube an ihn. "Aber den einen Kampf, den er nicht gewinnen kann, ist der gegen die Zeit", schrieb Clooney weiter. "Führende Demokraten, Senatoren, Abgeordnete und andere Kandidaten, die im November verlieren könnten, müssen diesen Präsidenten bitten, freiwillig zurückzutreten."
Dem hatte sich auch US-Schauspielerin Ashley Judd angeschlossen und Biden ebenfalls zu einem Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft aufgefordert. In einem bei "USA Today" veröffentlichten Meinungsbeitrag schrieb Judd, der 81-Jährige solle sich "freiwillig und in Würde" zurückziehen und Platz machen für einen "talentierten und starken Kandidaten".
Auch Michael Douglas hatte nach dem Appell Clooneys "sehr, sehr besorgt" über den Zustand von US-Präsident Joe Biden gezeigt. Nachdem Hollywood-Star George Clooney in einem Gastbeitrag für die "New York Times" den Präsidenten mit deutlichen Worten zum Rückzug vor der Wahl im Herbst aufgefordert hatte, bezog jetzt auch Douglas in der Talkshow "The View" Stellung.
Quelle: ntv.de, gut/AP