50 Bradley-Schützenpanzer USA schnüren milliardenschweres Hilfspaket für Ukraine
06.01.2023, 23:17 Uhr
Bei Bradley und Marder handelt es sich zwar nicht um Kampfpanzer - sie gelten aber als schlagkräftig genug, um es mit russischen Panzern aufzunehmen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Seit Monaten drängt die Ukraine auf die Lieferung von Panzern - ohne großen Erfolg. Doch nun wendet sich das Blatt. Deutschland liefert den "Marder"-Panzer, die USA den Bradley-Schützenpanzer. Kiew bekomme "genau das, was gerade benötigt wird", sagt Präsident Selenskyj.
Die USA haben ihr nach eigenen Angaben bisher umfangreichstes militärisches Hilfspaket für die Ukraine im Wert von drei Milliarden Dollar bekannt gegeben. Mit dem Paket, das unter anderem 50 Schützenpanzer vom Typ Bradley und Dutzende weiterer gepanzerter Fahrzeuge umfasst, werde die Ukraine in die Lage versetzt, "vorzurücken und Gelände zurückzuerobern", erklärte die stellvertretende US-Verteidigungsministerin Laura Cooper vor Journalisten.
Es handle sich um "das größte Paket, das wir bisher zugesagt haben", sagte Cooper. Als militärisch bedeutsam gelten insbesondere die Bradley-Schützenpanzer, die mit 500 TOW-Panzerabwehrraketen und 250.000 Schuss Munition für ihre Maschinenkanonen geliefert werden sollen.
Die Gefährte würden "die Fähigkeit der Ukraine zur Durchführung komplexer Manöver" weiter stärken, erklärte Cooper, die im Pentagon für Russland und die Ukraine zuständig ist. Dies gelte insbesondere im Süden und Osten des Landes - und bei fast allen Wetterbedingungen und in fast jedem Gelände.
Auch Deutschland liefert Panzer
Die USA hatten am Donnerstag gleichzeitig mit Deutschland die Lieferung von Bradley-Schützenpanzern durch Washington und "Marder"-Schützenpanzern durch Berlin bekannt gegeben.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte das neue Paket aus Washington in seiner abendlichen Videobotschaft als "rasch und stark". Kiew bekomme "genau das, was gerade benötigt wird". Mit dem neuen Paket beläuft sich die gesamte Militärhilfe der USA für die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 auf insgesamt mehr als 24,2 Milliarden Dollar. Der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte zuvor gesagt, Deutschland werde Kiew noch im ersten Quartal des Jahres etwa 40 "Marder"-Schützenpanzer bereitstellen.
Die Ukraine drängt seit längerer Zeit auf die Lieferung schwererer Waffen inklusive Kampfpanzern, um gegen Russland in die Offensive zu gehen. Bei Bradley und "Marder" handelt es sich zwar nicht um Kampfpanzer - sie gelten aber als schlagkräftig genug, um es mit russischen Panzern aufzunehmen.
Quelle: ntv.de, cls/AFP