Politik

Wegen Angriff auf Atomkraftwerk USA werfen Russland Gefährdung "ganz Europas" vor

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Russland will die Ukraine mit Angriffen auf die Infrastruktur in die Knie zwingen. Dabei macht Moskau offenbar selbst vor AKW nicht Halt. Die USA verurteilen den Beschuss scharf, bei dem Europa "knapp einer atomaren Katastrophe entgangen" sei. Russland beschreibt sich dagegen als Opfer eines "Sabotageakts".

Die USA haben Russland wegen des Angriffs auf das Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja in der Ukraine eine Gefährdung von Zivilisten in ganz Europa vorgeworfen. "Durch Gottes Gnade ist die Welt gestern Abend knapp einer atomaren Katastrophe entgangen", sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zum Beschuss von Europas größtem AKW durch russische Truppen. "Es war unglaublich rücksichtslos und gefährlich. Und es bedrohte die Sicherheit von Zivilisten in Russland, der Ukraine und Europa."

"Der russische Angriff hat Europas größtes Atomkraftwerk einem schweren Risiko ausgesetzt", sagte Thomas-Greenfield weiter. Die US-Botschafterin rief die russischen Streitkräfte auf, sich umgehend von dem Atomkraftwerk zurückzuziehen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem gezielten Beschuss der Reaktorblöcke durch russische Panzer.

Russland spricht von "ukrainischer Sabotagegruppe"

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Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja hingegen gab angeblichen ukrainischen Saboteuren die Schuld an Feuer nach Kämpfen um das Atomkraftwerk Saporischschja. Nach seiner Darstellung sei eine russische Einheit von einer "ukrainischen Sabotagegruppe" von einem Trainingskomplex auf dem Gelände des Atomkraftwerkes aus angegriffen worden. Die russischen Soldaten hätten die Schüsse erwidert. "Als die ukrainische Sabotagegruppe die Ausbildungsstätte verließ, steckte sie sie in Brand", sagte Nebensja.

Russland habe nun Kontrolle über das Kraftwerk, von dem keine Gefahr ausgehe, sagte Nebensja. Ziel der Eroberung sei es gewesen, eine "nukleare Provokation" durch die Ukraine zu verhindern. Die russischen Truppen mischten sich in die Arbeit der ukrainischen Arbeiter im AKW nicht ein, gewährleisteten jedoch die Sicherheit der Anlage. Zudem "wurde Personal mit einschlägiger Erfahrung hinzugezogen."

Quelle: ntv.de, joh/AFP/dpa

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