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Gespräche mit weiteren Staaten USA wollen Ukraine keine Tomahawks geben - Selenskyj hat Plan B

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Der Einsatz von Tomahawk-Marschflugkörpern durch die Ukraine scheint nach wie vor in weiterer Ferne zu sein.

Der Einsatz von Tomahawk-Marschflugkörpern durch die Ukraine scheint nach wie vor in weiterer Ferne zu sein.

(Foto: imago images/ZUMA Press)

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat seine Pläne zur Beschaffung von Tomahawk-Marschflugkörpern trotz der Absage aus den USA nicht aufgegeben. Er sieht sich auch außerhalb der Vereinigten Staaten nach der Waffe um. Doch trotzdem dürfte letztlich vieles vom Weißen Haus abhängen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist laut eigenen Angaben mit europäischen Staaten in Kontakt wegen der möglichen Lieferung von Langstreckenwaffen, darunter auch Tomahawk-Marschflugkörper. "Langstreckenwaffen gibt es nicht nur in den Vereinigten Staaten - einige europäische Länder verfügen ebenfalls darüber, darunter Tomahawk-Raketen. Wir sprechen bereits mit den Ländern, die helfen können", schreibt Selenskyj in einem Beitrag in sozialen Netzwerken.

Die USA hatten dem ukrainischen Staatschef laut US-Medien in der letzten Woche mitgeteilt, vorerst keine Tomahawk-Marschflugkörper zur Verfügung stellen zu wollen. Selenskyj bittet US-Präsident Donald Trump wegen der hohen Reichweite von 1600 Kilometern sowie der Zerstörungskraft und Zielgenauigkeit immer wieder um die Waffe.

In Europa verfügt Großbritannien über Tomahawk-Marschflugkörper. Ob diese allerdings in größerer Menge abgegeben werden könnten und ob auch eine bodengestützte Version darunter ist, ist unklar. Tomahawks werden vor allem von Schiffen und U-Booten aus gestartet. Dafür fehlen der Ukraine jedoch die Fähigkeiten.

Für die Zerstörung von Zielen wie der riesigen russischen Drohnenfabrik in Jelabuga bräuchte es wahrscheinlich Dutzende Tomahawk-Marschflugkörper. Selbst wenn Selenskyj diese außerhalb der USA beschaffen könnte, bliebe die Frage, ob Washington den Einsatz der in den Vereinigten Staaten entwickelten Raketen untersagen würde.

Trump hatte kürzlich einem Bericht des "Wall Street Journal" widersprochen, wonach die USA der Ukraine den Einsatz von Raketen mit höherer Reichweite genehmigt hätten. In dem Fall ging es um einen angeblichen Angriff mit Storm-Shadow-Marschflugkörpern auf eine Rüstungsfabrik im russischen Gebiet Brjansk. Dabei handelt es sich zwar um eine in Großbritannien und Frankreich entwickelte Waffe, die aber auch aus Komponenten aus den USA besteht. Storm Shadow soll auf US-amerikanische Zieldaten angewiesen sein.

Quelle: ntv.de, rog

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