Politik

Bilanz nach zwei Wochen Krieg Ukraine: Materialschlacht und hoher Blutzoll

Die Zahl zerstörter Panzer und anderer Militärfahrzeuge in der Ukraine geht mittlerweile in die Hunderte.

Die Zahl zerstörter Panzer und anderer Militärfahrzeuge in der Ukraine geht mittlerweile in die Hunderte.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Seit knapp zwei Wochen kämpft die Ukraine erbittert gegen die russischen Invasoren. Die Zahl der Opfer ist auf beiden Seiten immens hoch, auch wenn es an genauen Angaben mangelt. Derweil fliehen immer mehr Menschen in die EU, es könnten Millionen folgen.

Zwei Wochen dauert der Ukraine-Krieg bereits an - wie viele Todesopfer bislang genau zu beklagen sind, ist unklar. Auf jeden Fall ist die Zahl der getöteten Soldaten und Zivilisten sehr hoch, hinzu kommen massive materielle Schäden. Was über die bisherige Bilanz des Krieges bekannt ist:

Getötete Soldaten

Zur Zahl der getöteten russischen Soldaten gibt es widersprüchliche Angaben: Die russische Regierung legte am 2. März die bisher einzige offizielle Bilanz vor, wonach knapp 500 ihrer Soldaten getötet und rund 1600 weitere verletzt worden seien. Das US-Verteidigungsministerium ging zuletzt von 2000 bis 4000 getöteten russischen Soldaten aus. Zum Vergleich: Während des gesamten Irak-Einsatzes von 2003 bis 2021 wurden 4000 US-Soldaten getötet, während des 20-jährigen NATO-Einsatzes in Afghanistan waren es 2500 US-Soldaten.

Die ukrainische Armee machte bislang keine Angaben zur Zahl ihrer getöteten Soldaten. Moskau hatte Anfang März von 2800 getöteten ukrainischen Armeeangehörigen gesprochen.

Getötete Zivilisten und humanitäre Krise

Laut der jüngsten UN-Bilanz wurden seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar mindestens 474 Zivilisten getötet und 861 weitere verletzt. Die Vereinten Nationen weisen allerdings darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der zivilen Todesopfer weitaus höher liegen dürfte. Eine ukrainische Informationsstelle soll laut Reuters-Korrespondent Idrees Ali allein für die schwer umkämpfte Stadt Mariupol im Südosten des Landes von 1170 getöteten Zivilisten sprechen.

Über 2,15 Millionen Menschen sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR aus der Ukraine geflohen, die meisten von ihnen ins Nachbarland Polen. Allein am Mittwoch flohen demnach mehr als 140.000 Menschen in Nachbarländer der Ukraine. Die EU rechnet mit insgesamt fünf Millionen Flüchtlingen durch den Ukraine-Krieg.

Zerstörtes Militärgerät

In Flammen stehende Panzer, zerstörte Armeefahrzeuge, zurückgelassene Lastwagen: Bilder aus dem Kriegsgebiet zeigen schwere Schäden an militärischer Ausrüstung. Kiew gibt an, der russischen Armee seit Kriegsbeginn herbe Verluste zugefügt zu haben. 81 Hubschrauber, 317 Panzer, tausend gepanzerte Fahrzeuge, 120 Artilleriegeschütze, 56 Raketenwerfer und 60 Tankwagen Russlands wurden demnach zerstört. Hinzu kommen den Angaben zufolge sieben operative beziehungsweise taktische Drohnen sowie drei Schiffe und 28 Fahrzeuge zur Luftabwehr.

Experten gehen indes von deutlich niedrigeren materiellen Verlusten Russlands aus. Laut der Website oryxspioenkop.com, die nur visuell dokumentierte materielle Verluste beider Kriegsparteien auflistet, verlor Russland in dem Krieg bis Mittwoch 151 Panzer, 300 weitere gepanzerte Fahrzeuge, zehn Kampfjets und elf Hubschrauber. Die materiellen Verluste der ukrainischen Armee bezifferte oryxspioenkop.com auf 46 Panzer, mindestens hundert gepanzerte Fahrzeuge, fünf Flugzeuge und zwei Schiffe.

Quelle: ntv.de, Daphné Benoit, AFP

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