GroKo hat erneut Mehrheit Union schleicht langsam an SPD heran
18.09.2021, 22:13 Uhr
Aktuell liegt die SPD noch fünf Prozentpunkte vor der Union.
(Foto: imago images/Jan Huebner)
Sieben Tage vor der Bundestagswahl scheint der Abwärtstrend der Union gestoppt. In einer INSA-Umfrage können CDU und CSU um einen Prozentpunkt zulegen, bleiben aber weiter deutlich hinter der SPD. Bereits in der zweiten Woche in Folge erhält die Große Koalition eine Mehrheit.
Eine Woche vor der Bundestagswahl liegt die SPD in der Wählergunst fünf Prozentpunkte vor der Union. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut INSA wöchentlich für die "Bild am Sonntag" erhebt, kommen die Sozialdemokraten wie in der Vorwoche auf 26 Prozent. Die Union kann einen Punkt zulegen und kommt auf 21 Prozent. Der Zugewinn von CDU/CSU geht auf Kosten der FDP, die in dieser Woche einen Punkt verliert und auf 12 Prozent kommt. Die Grünen (15 Prozent), die AfD (11 Prozent) und die Linke (6 Prozent) halten ihre Werte aus der Vorwoche. Die sonstigen Parteien würden unverändert 9 Prozent wählen.
Die Große Koalition hätte mit diesen Ergebnissen bereits die zweite Woche in Folge eine parlamentarische Mehrheit. Ebenfalls möglich wären eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP, ein rot-grün-rotes Bündnis aus SPD, Grünen und Linkspartei sowie eine Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP.
In der Direktwahlfrage liegt mit großem Abstand SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz mit 31 Prozent weiter vorne. Unions-Kandidat Armin Laschet verliert einen Punkt und käme auf 12 Prozent der Stimmen. Die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock verliert zwei Punkte und würde ebenfalls bei 12 Prozent landen. Auch im RTL/ntv-Trendbarometer vom vergangenen Dienstag hat die SPD mit 25 Prozent die Nase vorn. Die Unionsparteien lagen dort ebenfalls bei 21 Prozent, Grüne bei 17 Prozent, FDP und AfD jeweils bei 11 Prozent und Linke 6 Prozent.
Sollte die Union nicht stärkste Kraft werden, ist nach Ansicht von CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt die SPD in der Verantwortung, eine Regierung zu bilden. "Der Regierungsauftrag geht an die stärkste Fraktion im Bundestag", sagte Dobrindt dem "Spiegel". "Für eine Regierung unter Führung einer zweitplatzierten Union fehlt mir gerade die Fantasie." Mit Blick auf die zu erwartenden schweren Verluste für die Union fordert Dobrindt Konsequenzen nach der Wahl, selbst wenn sie doch noch auf Platz eins landen sollte. "Der Maßstab für uns kann nur sein, als Erster durchs Ziel zu gehen", sagte er. "Wir können nicht zufrieden sein, wenn wir unter 30 Prozent landen." Aktuell müsse man wohl bereit sein, "auch ein schwächeres Ergebnis zu akzeptieren". Das bedeute aber auch, "dass man eine Idee entwickeln muss, wie man aus diesem Tal wieder herauskommen kann".
Das Meinungsforschungsinstitut INSA befragte für "Bild am Sonntag" in dieser Woche von Montag bis Freitag in der Sonntagsfrage 1502 und in der Direktfrage 1002 Wahlberechtigte.
Quelle: ntv.de, ses/rts/dpa