Politik

Unzufriedenheit mit Bildung Viele Ostdeutsche halten DDR-Schulen für besser

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Auch die Digitalisierung an den Schulen kommt nur langsam voran.

Auch die Digitalisierung an den Schulen kommt nur langsam voran.

(Foto: dpa)

Die Schulen sind während der Pandemie wochenlang geschlossen. Dadurch entsteht ein Lernrückstand, der nach Meinung vieler Bundesbürger noch nicht aufgeholt ist. Eine große Mehrheit ist mit der Bildungspolitik in Deutschland höchst unzufrieden - im Osten noch mehr als im Westen.

Eine große Mehrheit der Deutschen ist unzufrieden mit den Schulen und der Bildungspolitik in Deutschland. 85 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass Kinder hierzulande von den Schulen nicht ausreichend auf das Leben nach dem Abschluss vorbereitet werden, wie eine repräsentative Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) zeigt. Demnach glauben gerade mal 13 Prozent, dass Kinder in den Schulen mit den notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten ausgestattet werden.

In Ostdeutschland ist die Unzufriedenheit demnach noch etwas größer (89 Prozent) als in Westdeutschland (85 Prozent). Unter den SPD-Wählern ist der relativ kleinste Anteil an Unzufriedenen (79 Prozent), unter den AfD-Wähler der größte (91 Prozent).

Ebenfalls nur 13 Prozent glauben, dass die heutigen Schulabgänger besser qualifiziert sind als die vor 30 oder 40 Jahren. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) gehen laut der RND/Forsa-Umfrage davon aus, dass man die Schule heute schlechter qualifiziert verlässt als früher. In dieser Frage ist der Ost-West-Unterschied besonders groß: 69 Prozent der Ostdeutschen halten die DDR-Schulen für besser als die heutigen, im Westen denken 55 Prozent, die Schulen waren früher besser.

Föderalismus kommt nicht gut weg

Angesichts der großen Unzufriedenheit sprechen sich fast drei von vier Deutschen (73 Prozent) für eine stärkere Zentralisierung der Bildungspolitik aus: Nur knapp ein Viertel hält es für richtig, dass allein die Bundesländer zuständig sind. Dem Bund mehr Kompetenzen und Mitspracherecht zu geben, fordert eine klare Mehrheit aller Bevölkerungs- und Wählergruppen.

Als großes Problem sehen die Deutschen den Lernrückstand, der durch die Schulschließungen während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 entstanden ist. Fast drei Viertel aller Eltern mit Kindern im Schulalter (71 Prozent) finden, dass die Schulen nicht genug tun, um die Defizite aufzuholen.

Quelle: ntv.de, cls/AFP

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen