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Attraktive Preisgestaltung nötig Wissing: Habe Lindner von Nachfolge-Ticket überzeugt

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Innerhalb der FDP ist offenbar der Widerstand gegen eine Nachfolge-Regelung für das 9-Euro-Ticket gebrochen.

Innerhalb der FDP ist offenbar der Widerstand gegen eine Nachfolge-Regelung für das 9-Euro-Ticket gebrochen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Drei Monate ließ sich für jeweils neun Euro bundesweit beliebig oft der Nahverkehr nutzen. Die Regelung zur finanziellen Entlastung endet heute. Seit Wochen wird über eine Anschlussregelung debattiert. Die zeichnet sich nun ab. Der Verkehrsminister will den Widerstand seines Parteichefs überwunden haben.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket angekündigt. Er habe Finanzminister Christian Lindner davon überzeugt, dass es ein weiteres, moderneres Ticket geben müsse "und deswegen werden wir uns dafür einsetzen, dass es nicht wieder zum Rückfall in die alten Tarifstrukturen kommt, so wie jetzt kurzfristig zum 1. September", sagt der FDP-Politiker im Deutschlandfunk. SPD und Grüne haben bereits ein 49-Euro-Ticket ins Spiel gebracht.

Er sei sich mit Lindner einig, dass es keinen kostenlosen ÖPNV geben könne, da dieser permanent weiterentwickelt werden müsse. "Aber natürlich muss die Preisgestaltung am Ende attraktiv sein", betonte Wissing. Dafür werde der Finanzminister auch nochmal in die Kasse greifen. Allerdings müssten auch die Länder ihren Beitrag leisten. Wissing machte keine Angaben zum Zeitpunkt der Einführung einer neuen Ticketstruktur.

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Mit dem 9-Euro-Ticket konnten Verbraucher im Juni, Juli und August für jeweils 9 Euro mit Bussen und Regionalbahnen durch ganz Deutschland fahren. Der Bund finanzierte die dreimonatige Aktion mit 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsunternehmen. Mit dem Angebot wollte der Bund Bürger angesichts der Inflation entlasten. Für Autofahrer wurde zudem die Spritsteuer gesenkt. Auch diese Maßnahme läuft Ende des Monats aus. Bund und Länder streiten sich inzwischen über Anschlussregelungen und die generelle ÖPNV-Finanzierung.

Der Bund finanziert den Nahverkehr in Ländern und Kommunen über die sogenannten Regionalisierungsmittel mit - regulär sind das in diesem Jahr etwa 9,4 Milliarden Euro. Dazu kommt eine weitere Milliarde Euro aus einem anderen Finanztopf. Aus Sicht der Länder reicht das nicht aus, um den ÖPNV für deutlich mehr Fahrgäste auszubauen. Sie fordern eine deutliche dauerhafte Erhöhung der Regionalisierungsmittel.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 31. August 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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