Politik

Lage in der Ukraine besprochen Weißes Haus sagt Jein zu Geheimgesprächen mit Russland

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Einerseits, andererseits: Das weiße Haus unterstützt die Geheimgespräche nicht, sanktioniert sie aber auch nicht.

Einerseits, andererseits: Das weiße Haus unterstützt die Geheimgespräche nicht, sanktioniert sie aber auch nicht.

(Foto: picture alliance / The Independent Mail-USA TODAY N)

Im April sollen einem Bericht zufolge ehemalige hochrangige US-Vertreter mit einer russischen Delegation eine mögliche Lösung des Ukraine-Kriegs besprochen haben. Das Weiße Haus habe die Gespräche nicht unterstützt, heißt es nun. Aber Kritik daran wird auch nicht geäußert.

Die Regierung von Präsident Joe Biden hat geheime Treffen ehemaliger hochrangiger US-Sicherheitsbeamter mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und anderen Russen über mögliche Gespräche zur Beendigung des Ukraine-Kriegs weder sanktioniert noch unterstützt. Das erklärten das Weiße Haus und das Außenministerium. NBC News berichtete zuvor, dass ehemalige US-Beamte Lawrow im April in New York getroffen hätten. Darunter seien Richard Haass, ein ehemaliger US-Diplomat und scheidender Präsident des Council on Foreign Relations sowie zwei ehemalige Mitarbeiter des Weißen Hauses gewesen.

NBC News zitiert sechs Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind, und berichtet, dass das Treffen darauf abzielte, die Grundlage für mögliche Gespräche über die Beendigung des Krieges zu schaffen, der mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 ausbrach. Der Sender zitierte zwei Quellen mit der Aussage, dass die Gespräche mit Wissen, aber nicht auf Anweisung der Regierung stattfanden und dass diejenigen, die sich mit Lawrow trafen, das Weiße Haus anschließend informierten.

Unklar sei, wie häufig die Gruppe, zu der auch ehemalige Pentagon-Beamte gehört haben sollen, Gespräche mit hochrangigen Russen führte, die dem Kreml nahe stehen sollen, berichtete NBC News. Mindestens ein nicht identifiziertes Mitglied der US-Gruppe soll zudem nach Russland gereist sein, hieß es.

"Nicht von uns ermutigt oder angeregt"

"Die Biden-Administration hat diese Gespräche nicht sanktioniert", sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. "Und wie wir wiederholt gesagt haben: Nichts über die Ukraine ohne die Ukraine." Der Sprecher bezog sich auf die Politik der Regierung, mögliche Verhandlungen über die Beendigung des Krieges nicht ohne die Einbeziehung ukrainischer Beamter zu diskutieren.

Mehr zum Thema

Der Sprecher sagte weiterhin, die Regierung werde Kiew weiterhin Waffen zur Verfügung stellen, damit ukrainische Beamte "aus einer Position der Stärke heraus verhandeln können, wenn sie denken, dass die Zeit reif ist."

Der Sprecher für nationale Sicherheit im Weißen Haus, John Kirby, sagte CBS News, das Weiße Haus habe von den inoffiziellen Gesprächen gewusst. "Aber ich möchte klarstellen, dass diese Diskussionen nicht von uns ermutigt oder angeregt wurden und dass wir sie in keiner Weise aktiv unterstützt haben", fuhr er fort. "Wie der Präsident schon sagte: Nichts über die Ukraine ohne die Ukraine".

Quelle: ntv.de, als/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen