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Kombiniererin Armbruster glänzt 17-jährige Deutsche springt und läuft zu WM-Silber

Armbruster gehört seit Saisonbeginn zur Weltspitze und belohnt sich nun bei der Weltmeisterschaft.

Armbruster gehört seit Saisonbeginn zur Weltspitze und belohnt sich nun bei der Weltmeisterschaft.

(Foto: dpa)

Nach ihrem Kraftakt hatte Nathalie Armbruster noch genug Energie, um WM-Silber ausgiebig zu feiern. Stolz zeigte die 17-jährige Kombiniererin den mitfiebernden Skispringerinnen um Weltmeisterin Katharina Althaus die Siegerfaust. Im Interview war sie den Freudentränen nahe. "Ich habe momentan noch keine Worte. Es ist so unfassbar. Ich fange schon wieder fast an zu weinen", sagte sie im ZDF. Armbruster bescherte dem deutschen Frauenteam das erste Edelmetall in der noch jungen Disziplin bei einer Weltmeisterschaft überhaupt. Sie musste sich im slowenischen Planica nur Dauersiegerin Gyda Westvold Hansen aus Norwegen geschlagen geben. Dritte wurde die Japanerin Haruka Kasai.

Angefeuert von ihrem eigenen kleinen Fanclub mit Deutschland-Fahne bestätigte Armbruster ihre starken Saisonleistungen und feierte gleich in ihrem ersten richtigen Weltcup-Winter auch einen Erfolg auf der großen WM-Bühne. "Meine Eltern sind hier. Das bedeutet mir richtig viel", sagte Armbruster zur moralischen Unterstützung im Tal der Schanzen. "Ohne meine Familie wäre das nicht möglich, was ich heute geschafft habe." Auch ihr Heimtrainer mit Familie und weitere Fans waren extra aus Baden-Württemberg angereist.

Die Elftklässlerin, die in Slowenien locker und selbstbewusst auftritt, muss in ihrem Alltag den Spagat zwischen Leistungssport und Schule meistern. Bisher gelingt das der Musterschülerin super, dennoch sagte Armbruster: "Natürlich beeinflusst das Sportlerleben meine Schullaufbahn. Es ist eine unglaubliche Doppelbelastung. Elfte Klasse ist kein Kindergarten mehr, die Fehlzeiten werden immer mehr. Da muss ich doch einiges nachholen."

Sogar einen Sturz kann sich die Führende erlauben

Eine Art Public Viewing in der Schule, wo sie "an jeder Ecke" auf ihren Sport angesprochen werde, gebe es diesmal wegen der Ferien nicht. Mitgefiebert wurde in der Heimat aber trotzdem: "Meine besten Freunde und meine Oma schauen es sich im Fernsehen an", sagte Armbruster am Freitag. Die Skispringerinnen Selina Freitag mit Tröte in der Hand und Gold-Gewinnerin Althaus mit Sonnenbrille schauten vor Ort begeistert zu.

Sie sahen, wie der derzeit besten deutschen Allrounderin im Skispringen und Langlauf ein Satz auf 98 Meter gelang. Mit 20 Sekunden Rückstand auf Westvold Hansen ging Armbruster ins Rennen über fünf Kilometer. Dass die Norwegerin nicht mehr einzuholen war, wusste Armbruster bereits nach dem Springen. In keiner Sportart bei dieser WM dominiert eine Athletin oder ein Athlet so deutlich wie in der Nordischen Kombination der Frauen. Am Freitag steckte Westvold Hansen sogar einen Sturz im Langlaufrennen weg.

Sie hatte bereits die WM-Premiere ihrer Disziplin vor zwei Jahren in Oberstdorf gewonnen. In den vergangenen 17 Weltcup-Rennen siegte die 20-Jährige nur einmal nicht - nach einem Sturz in Schonach vor knapp einem Jahr. An jenem Weltcup-Wochenende im Schwarzwald hatte Armbruster zum Abschluss der vergangenen Saison ihr Weltcup-Debüt gegeben. Dass sie keine zwölf Monate später WM-Zweite ist, hätte sie sich damals nicht träumen lassen.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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