Alternatives Engagement gegen DopingAdidas beendet Nada-Finanzierung

Im Kampf gegen Doping verliert die deutsche Anti-Doping-Agentur Nada einen ganz wichtigen Sponsor aus der Wirtschaft. Der Sportartikelkonzern Adidas steigt finanziell aus, will aber dennoch weiter einen Beitrag für den sauberen Sport leisten.
Der Sportartikelkonzern Adidas beendet die finanzielle Unterstützung der deutsche Anti-Doping-Agentur Nada zum Jahresende. Adidas-Sprecher Oliver Brüggen bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. "Wir haben der Nationalen Anti-Doping Agentur bereits im Frühjahr mitgeteilt, dass wir sie über unseren bis zum Jahresende 2016 laufenden Vertrag hinaus nicht mehr finanziell unterstützen werden", erklärte Brüggen.
Nach Informationen der "Bild" ist der Vertrag mit 300.000 Euro jährlich dotiert. Das Unternehmen kommentierte das nicht. Nada-Vorstand Lars Mortsiefer sagte der Zeitung: "Wir bedauern sehr, dass wir einen Partner der ersten Stunde aller Voraussicht nach verlieren werden." Laut Mortsiefer gab das Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach keine Begründung für den Ausstieg.
"Wir möchten der Nada aber weiterhin verbunden bleiben und sind daher aktuell im Gespräch über alternative Formen der Zusammenarbeit", so Brüggen weiter. Adidas werde weiterhin eine klare Haltung gegen Doping einnehmen. "In allen Verträgen mit unseren Athleten steht, dass wir die vertragliche Zusammenarbeit bei einem bewiesenen Dopingvergehen sofort beenden", so der Sprecher. Diese Kündigungs-Klausel wurde demnach zum Beispiel bei Jan Ullrich, Martina Hingis und Tyson Gay angewandt. Alle drei waren des Dopings überführt worden.
Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportauschusses im Bundestag, kritisierte den Rückzug. "Offensichtlich ist man in Sport und Wirtschaft der Meinung, die Finanzierung der Nada sei ganz überwiegend Sache des Staates. Dann stellt sich aber die Frage nach dem Nada-Stiftungsmodell, das man jetzt getrost als gescheitert bezeichnen darf", sagte die SPD-Politikerin der "Bild".