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Kleines Team, große Hoffnungen DSV-Nachwuchs nicht gut genug für Sölden

Linus Straßer gehört im Slalom wieder zum Favoritenkreis.

Linus Straßer gehört im Slalom wieder zum Favoritenkreis.

(Foto: Jean-Christophe Bott/Keystone/dp)

Den Weltcup-Auftakt der Alpinen bestreitet der DSV lediglich mit einem Mini-Team. Im Riesenslalom hat Deutschland weiter großen "Nachholbedarf". Entsprechend gering sind die Erwartungen, für den Rest der Saison sind zumindest die Hoffnungen groß.

Alexander Schmid, der einzige deutsche Ski-Weltmeister der vergangenen 36 Jahre, arbeitet noch auf sein Comeback hin. Stefan Luitz, ehemaliger Weltcup-Sieger, hat sich gerade so schwer verletzt, dass die Saison für ihn bereits beendet ist, ehe sie überhaupt begonnen hat. Die Topathleten Lena Dürr und Linus Straßer fahren Slalom, die anderen Deutschen Abfahrt. Weshalb das Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) beim Weltcup-Auftakt an diesem Wochenende in Sölden fast mikroskopisch klein ist: eine Frau, drei Männer.

Zum Start in die Saison wird Riesenslalom gefahren, die Frauen sind am Samstag dran, die Männer am Sonntag (jeweils 10/13 Uhr, Eurosport und ZDF), und in dieser Disziplin, stellt DSV-Sportvorstand Wolfgang Maier nicht zum ersten Mal fest, "haben wir Nachholbedarf". Die Entwicklung der noch dazu wenigen Talente sei "nicht nach Plan gelaufen", deshalb sei der Nachwuchs "nicht bereit" für Sölden. Heißt: Für das deutsche Quartett ist das Erreichen des zweiten Laufs der 30 Besten das Ziel. Schwer genug.

Podiums erreichen ist das Ziel

Emma Aicher ist die einzige deutsche Starterin auf dem sehr schwierigen Hang am Rettenbachferner, die Allrounderin ist in der Tat schon etabliert im Weltcup. Im Gegensatz zu den drei Männern: Anton Grammel schaffte es erst dreimal in einen zweiten Lauf, Fabian Gratz erst viermal. Und Jonas Stockinger steht gerade mal vor seiner Premiere im Weltcup. Zweiter Lauf sei "kein leichtes Unterfangen", sagt Maier, gibt sich aber trotzdem überzeugt, "dass unsere Athletinnen und Athleten den Sprung schaffen können".

Tatsächlich wird in dieser Saison ohne WM oder Olympia die Hoffnung ein steter Begleiter der deutschen Alpinen sein. "Hoffnungen haben wir immer ganz große", sagt Maier, "die Hoffnungen sind natürlich die Podiums, die wir erreichen wollen." Es gibt freilich nicht gerade viele im deutschen Team, denen das schon gelungen ist: Da sind Dürr und Kira Weidle bei den Frauen sowie Schmid, Straßer, Thomas Dreßen, Romed Baumann, Josef Ferstl und Andreas Sander bei den Männern.

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So richtig Verlass war freilich zuletzt nur auf Dürr, die dem ersten Weltcup-Sieg im von Superstar Mikaela Shiffrin dominierten Slalom in selbiger Disziplin WM-Bronze folgen ließ. Sie fahre mittlerweile "immer sehr konstant, sehr gut", sagt Maier. Bei Dreßen, der eine Woche nach Sölden mit den Rennen am Matterhorn in die Saison einsteigt, bleibt die Frage: Gelingt ihm, nach Jahren mit vielen Verletzungen und wenigen Rennen, eine Rückkehr in die Weltspitze? "Eine gute Entwicklung" habe Dreßen genommen, sagt Maier vorsichtig.

Auf jeden Fall haben sie in diesem Winter nicht den ganz großen Druck im deutschen Team. "Ein Jahr ohne Großereignis gibt auch ein wenig Verschnaufpause", sagt Maier. Heißt: Es gibt "Entwicklungsraum, wir werden deshalb sicher den ein oder anderen der Jüngeren ausprobieren". Dabei soll es nicht bleiben, klar, "wir werden trotzdem schauen", sagt Maier, "dass wir eine hohe Leistungsdichte unter den besten Fünf der Welt haben werden". Und schon das wird nicht ganz so einfach werden.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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