"Hat alle Grenzen überschritten" Kroatiens Handballtrainer sorgt für EM-Eklat
19.01.2018, 13:31 Uhr
Wäscht Trainer Lino Cervar seine Hände in Unschuld oder hat er absichtlich eingegriffen?
(Foto: imago/Pixsell)
Voller Emotion sorgt der Nationaltrainer Kroatiens bei der Handball-EM für einen Skandal. In den Schlusssekunden fehlt Gegner Weißrussland nur ein Treffer zum Ausgleich, dann greift Lino Cervar aktiv ins Spielgeschehen ein. Ihm droht nun eine Sperre.
Neuer Wirbel bei der Handball-EM: Kroatiens Nationaltrainer Lino Cervar hat im Hauptrundenspiel gegen Weißrussland (25:23) für einen Skandal gesorgt. 30 Sekunden vor dem Ende griff der 67-Jährige direkt ins Spielgeschehen ein, in dem er den weißrussischen Rückraumspieler Artur Karvazki vom Spielfeldrand aus am Oberkörper festhielt. Das belegen TV-Bilder.
Wenige Momente nach dieser Aktion bekam der Linkshänder Karvazki den Ball. Statt den Ausgleich zu erzielen, beging er ein Stürmerfoul. Kroatien traf im Gegenzug zum Endstand und besiegte die Weißrussen. "Ich habe ihn zufällig erwischt. Es war aus Versehen", sagte Cervar zu der Szene, die in den sozialen Netzwerken hohe Wellen schlägt. Es habe eine "kleine Kollision" gegeben. "Es ist in der Hitze des Gefechts passiert." Kroatien wahrte durch den Zittersieg gegen Weißrussland seine Halbfinal-Chancen.
Der weißrussische Verband erwägt laut einer schwedischen Zeitung einen Protest. In diesem Fall würde Cervar eine Sperre drohen. Der europäische Handballverband EHF hielt sich zunächst zu dem Thema bedeckt, teilte aber dann mit, dass er ein offizielles Verfahren gegen Cervar eingeleitet habe.
Das kroatische Nachrichtenportal Index.hr titelte: "Neuer Skandal bei der Handball-EM". Der frühere schwedische Bundesligaspieler Martin Frändesjö polterte im schwedischen Fernsehen: "So etwas habe ich noch nie gesehen, er hat alle Grenzen überschritten."
Quelle: ntv.de, ftö/sid