Sport

"Beeindruckend und beängstigend" Orcas rammen Boote beim Ocean Race

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Die Meldungen von Orca-Attacken auf Boote im Mittelmeerraum häufen sich: Nun erwischt es auch zwei Crews beim Ocean Race. Ein Team meldet eine Attacke auf das Ruder des Schiffs. Der betroffene Skipper Jelmer van Beek spricht von beängstigenden Momenten an Bord.

Eine Gruppe von Orcas hat auf der Schlussetappe des Segelrennens Ocean Race gleich zwei VO65-Boote, die nur einen Teil der Weltumseglung bestreiten, zu einem Stopp gezwungen. Die Schwertwale umkreisten die Teams Jajo und Mirpuri Trifork Racing auf dem Weg in die Straße von Gibraltar und rammten diese vereinzelt. Beide Crews teilten anschließend mit, dass es keine Verletzten oder Schäden am Boot gegeben habe.

"Das sind wunderschöne Tiere, aber es war auch gefährlich. Sie kamen direkt auf uns zu und schlugen auf die Ruder ein", sagte Jajo-Skipper Jelmer van Beek. Seine Crew habe sofort die Segel eingeholt und die Fahrt gestoppt. "Das war beeindruckend, aber auch beängstigend", sagte van Beek. "Nach ein paar Angriffen zogen sie sich glücklicherweise zurück." Sein Team sei durch die Pause vom zweiten auf den vierten Rang zurückgefallen. Nach Angaben der Organisatoren habe mindestens ein Wal ein Boot "gerammt".

Crewmitglieder filmten die Begegnung mit den Tieren. Die Gegend um Gibraltar habe schon vor dem Ocean Race eine gewisse Bekanntheit für "Orca-Attacken" bekommen, teilte der Veranstalter mit. In einigen Fällen sei es zu erheblichen Schäden gekommen, drei Boote seien sogar gesunken. "Wissenschaftler versuchen noch, dieses neue Verhalten zu verstehen", hieß es in einer Mitteilung. Die finale Etappe führt von Den Haag nach Genua.

Der Gesamtsieger des diesjährigen Rennens wird derweil womöglich am Grünen Tisch statt auf hoher See ermittelt. Spitzenreiter 11th Hour Racing Team gab am vergangenen Samstag auf der Schlussetappe zwei Tage nach einem unverschuldeten Unfall beim Start in Den Haag wegen der entstandenen Schäden auf - und beantragte gleichzeitig gemäß dem Regelwerk eine sogenannte "Wiedergutmachung".

Sollte die Rennleitung dem Antrag stattgeben und der US-Crew nur einen Zähler als Entschädigung zusprechen, wäre 11th Hour nicht mehr von ihrem Schweizer Verfolger Holcim PRB abzufangen und trotz der Kollision am vergangenen Donnerstag mit dem europäischen Team Guyot des Berliner Co-Skippers Robert Stanjek Gesamtsieger.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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