Sport

"Unmoralisch und barbarisch" Pakistanische Luftangriffe töten afghanische Cricket-Profis

Einheimische graben Gräber für Menschen, die bei einem Luftangriff der pakistanischen Armee in der östlichen afghanischen Provinz Paktika getötet wurden - nur zwei Tage nach einer vereinbarten Waffenruhe zwischen Afghanistan und Pakistan.

Einheimische graben Gräber für Menschen, die bei einem Luftangriff der pakistanischen Armee in der östlichen afghanischen Provinz Paktika getötet wurden - nur zwei Tage nach einer vereinbarten Waffenruhe zwischen Afghanistan und Pakistan.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Das Aufflammen des Konflikts zwischen Pakistan und Afghanistan wirkt sich nun auch auf den Sport aus. Bei pakistanischen Luftangriffen starben 17 Zivilisten. Darunter sollen sich auch drei Cricket-Profis befunden haben.

Nach pakistanischen Luftangriffen in der ostafghanischen Provinz Paktika ist die Zahl der toten Zivilisten nach Angaben örtlicher Medien auf mindestens 17 gestiegen.

Zu den Toten gehörten auch drei Cricket-Spieler aus dem Bezirk Urgun, die nach einem Freundschaftsspiel in einem Haus beisammen gesessen hätten, erklärte das Afghanistan Cricket Board auf der Plattform X. Als "Geste des Respekts gegenüber den Opfern" sagte der Sportbund Afghanistans Teilnahme am Tri-Nation-Turnier ab, das im November in Pakistan stattfinden soll.

"Absolut unmoralisch und barbarisch" nannte Afghanistans Cricket-Star Rashid Khan den Vorfall. Er befürworte die Entscheidung des Bundes, alle anstehenden Spiele gegen Pakistan abzusagen. Weitere 16 Menschen wurden am Freitagabend (Ortszeit) verletzt, als die Luftschläge laut Medienberichten ein Wohnhaus trafen.

Erst am Mittwoch auf Waffenruhe geeinigt

Pakistanische Geheimdienstkreise bestätigten Luftangriffe auf die Grenzprovinz, die Kämpfern der pakistanischen Taliban (TTP) gegolten hätten. Es war von "präzisen Luftschlägen" die Rede. Erst am Mittwoch hatten sich beide Nachbarländer nach tagelangen Grenzgefechten auf eine Waffenruhe geeinigt, die laut Pakistan 48 Stunden gelten sollte.

Trotz der schwelenden Spannungen reiste laut dem Sender ToloNews eine Delegation der afghanischen Regierung am Samstag nach Katar, um in der Hauptstadt Doha zu Gesprächen mit Vertretern Pakistans zusammenzukommen. Das pakistanische Staatsfernsehen berichtete, Verteidigungsminister Khawaja Asif und Geheimdienstchef General Asim Malik würden "heute zu Gesprächen mit afghanischen Taliban nach Doha" reisen. Auch die afghanische Taliban-Regierung bestätigte, dass Gespräche stattfinden würden.

Afghanistan und Pakistan werfen sich gegenseitig vor, militante Extremisten-Gruppen zu unterstützen, die über die gemeinsame Grenze hinweg operieren und im jeweils anderen Land Anschläge verüben.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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