Seltenes Malheur beim Finale Odermatt bringt sich selbst um zwei historische Marken
16.03.2024, 13:21 Uhr
Marco Odermatt schied beim Saisonfinale im zweiten Durchgang aus.
(Foto: Marco Trovati/AP/dpa)
Der Schweizer Superstar Marco Odermatt ist drauf und dran, weitere Ski-Rekorde zu brechen. Beim Finale in Saalbach aber passiert dem Dominator dieser Saison ein überraschendes und seltenes Malheur - und die Jagd nach einer historischen Bestmarke ist vorbei.
Skirennfahrer Marco Odermatt hat eine perfekte Riesenslalom-Saison und weitere Weltcup-Bestmarken bitter verpasst. Der Schweizer schied beim Saisonfinale im österreichischen Saalbach-Hinterglemm im zweiten Durchgang aus - und das nach zuvor neun Siegen in neun Saisonrennen in seiner Spezialdisziplin. Er hob erst die Hände an den Helm, danach lächelte er den Fauxpas verlegen weg.
Statt des Weltcup-Dominators jubelte bei frühlingshaften Bedingungen dessen Landsmann Loic Meillard (zuvor zweimal in Folge Zweiter), der vor Joan Verdu aus Andorra (+0,71 Sekunden) und Teamkollege Thomas Tumler (+0,79) gewann. Odermatt stand mit jeweils haushohem Vorsprung schon zuvor als Weltcup-Gesamt- und Disziplinsieger fest. Im Ziel angekommen wurde der Superstar dennoch groß gefeiert: Stolz und mit einem verkniffenen Lächeln hielt er die Kristallkugel für den Gewinn des Riesenslalom-Weltcups in Händen.
Eine perfekte Riesenslalom-Saison mit zehn Siegen war zuvor nur dem Schweden Ingemar Stenmark gelungen - und dabei bleibt es vorerst auch. Odermatt hatte auch einen weiteren großen Stenmark-Rekord angepeilt mit saisonübergreifend 14 Siegen nacheinander in einer Disziplin; Odermatts Serie endete nach zwölf Erfolgen, weil er als Führender des ersten Durchgangs im Finale im ersten Streckenteil einen Schlag erwischte, komplett die Kontrolle verlor, kurz ausgehoben wurde und sich deshalb nicht im Kurs halten konnte.
Mit seinen bisher 13 Saisonsiegen bei zwei noch ausstehenden Starts steht Odermatt weiter auf einer Stufe mit den beiden Österreichern Hermann Maier und Marcel Hirscher sowie eben Stenmark.
Aus dem deutschen Team hatte sich nur Alexander Schmid für das Saisonfinale qualifiziert. Der Allgäuer, der in diesem Winter nach einem Kreuzbandriss sein Comeback gegeben hatte, landete auf dem 15. Platz (+1,83). "Ich habe alles rausgeholt", versicherte der gesundheitlich angeschlagene Schmid, der die Saison auch als 15. in der Weltcup-Wertung beendete. Nach solidem Start in den Winter warfen ihn immer wieder körperliche Probleme zurück. "Es war ein Kampf. Ich bin froh, dass die Saison jetzt vorbei ist", sagte er. Am Sonntag will Teamkollege Linus Straßer im Slalom (10.30/13.30 Uhr) um den Sieg mitfahren.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid