Swiatek milde bestraft Tennis-Königin produziert Dopingfall und täuscht Fans
28.11.2024, 16:18 Uhr
Iga Swiatek muss noch acht Tage Sperre abbrummen.
(Foto: Eduardo Munoz Alvarez/AP/dpa)
145.000 Euro kostet Iga Swiatek ein Dopingvergehen, ansonsten sind die Konsequenzen zu vernachlässigen: Die Polin wird im Sommer positiv auf eine verbotene Substanz getestet, die Dopingwächter wählen eine milde Bestrafung.
Die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin Iga Swiatek ist nach einer positiven Dopingprobe für einen Monat gesperrt worden. Dies gab die International Tennis Integrity Agency (ITIA) bekannt. Demnach sei in Swiateks Blut nach einem Test am 12. August die verbotene Substanz Trimetazidin nachgewiesen worden. Die ITIA schätzt den Vorfall nach Anhörung der Weltranglistenzweiten als minder schwer ein.
Swiatek wurde vom 22. September bis zum 4. Oktober vorläufig gesperrt und verpasste drei Turniere, die auf die Sanktion angerechnet wurden. Ihr Fehlen bei den China Open und dem Turnier in Wuhan hatte Swiatek mit persönlichen Gründen erklärt. "Nach einer bedeutenden Veränderung in meinem Team habe ich beschlossen, mich vom Turnier in Wuhan zurückzuziehen", erklärte Swiatek, die sich von ihrem langjährigen Coach Tomasz Wiktorowski getrennt hatte, damals. "Es tut mir sehr leid für die Fans in China und für diejenigen, die erwartet haben, mich spielen zu sehen, aber ich hoffe, sie verstehen, dass ich etwas Zeit brauche." Von einer Sperre war keine Rede.
"Da die Spielerin gegen die vorläufige Suspendierung innerhalb von zehn Tagen nach der Benachrichtigung Berufung einlegte und diese Berufung gemäß den Regeln erfolgreich war, wurde sie nicht veröffentlicht", heißt es in einer Erklärung der ITIA.
Zweiter prominenter Dopingfall
Swiatek gab gegenüber der ITIA an, dass der positive Dopingtest durch die Verunreinigung eines nicht verschreibungspflichtigen Medikaments (Melatonin) verursacht wurde, das in Polen hergestellt und verkauft wird. Sie habe es gegen Jetlag und Schlafprobleme eingenommen und versehentlich gegen die Richtlinien verstoßen. Swiatek habe nachweisen können, dass die positive Probe von einem kontaminierten Produkt verursacht wurde, ihr Vergehen wurde daher als "kein erhebliches Verschulden" eingestuft.
Durch die Zwangspause während der Saison bleiben nun noch acht Tage Sperre übrig - die die Polin nun während der Pause "absitzen" wird, bevor der Profizirkus zum Jahreswechsel wieder startet. Die 23-Jährige, die in diesem Jahr die French Open zum vierten Mal gewann, verliert auch ihr Preisgeld von den Cincinnati Open, die unmittelbar nach dem positiven Test stattfanden. Swiatek erreichte bei dem Turnier in den USA das Halbfinale und kassierte dafür 158.944 Dollar (145.641 Euro).
Swiatek ist bereits der zweite prominente Dopingfall im Tennis in diesem Jahr, nachdem im Frühjahr der heutige Weltranglistenerste Jannik Sinner positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet worden war. Ein von der ITIA beauftragtes unabhängiges Gericht hatte den Italiener freigesprochen. Abgeschlossen ist der Fall indes noch nicht: Nach einem Einspruch der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) liegt der Fall vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS. Ob der Dopingfall Swiatek mit der Entscheidung der ITIA tatsächlich abgeschlossen ist, ist noch offen.
Quelle: ntv.de, ter/sid