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"Irgendwie auch alles neu" Torwart Bitter hilft dem DHB-Team bei der EM

 "Ich freue mich über jedes Teil, das ich einpacke": Johannes Bitter.

"Ich freue mich über jedes Teil, das ich einpacke": Johannes Bitter.

(Foto: imago images/masterpress)

Torwartroutinier Johannes Bitter freut sich sehr auf seine Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft. Schließlich steht die Europameisterschaft an. Mit der Hierarchie im Team hat er keine Probleme. Und der Weltmeister von 2007 traut den Handballern durchaus eine Medaille zu.

Der Neujahrstag steht bei Johannes Bitter ganz im Zeichen seines Comebacks. Beim Packen des Koffers begann das große Kribbeln beim Weltmeister von 2007. "Tasche packen für drei, vier Wochen - das ist keine Belastung. Im Gegenteil, das ist Belohnung", sagt Bitter. "Ich freue mich über jedes Teil, das ich einpacke." Am Donnerstag reist der Torhüter des TVB Stuttgart nach Frankfurt am Main, wo Bundestrainer Christian Prokop seine Handballer zur heißen Phase der EM-Vorbereitung versammelt. Und Bitter sagt nach neunjähriger Turnierpause: "Ich bin voller Vorfreude auf die Lehrgangswoche und auf die EM."

"Es fühlt sich definitiv nicht so an, als ob ich schon 140 Länderspiele gemacht hätte."

"Es fühlt sich definitiv nicht so an, als ob ich schon 140 Länderspiele gemacht hätte."

(Foto: imago images/wolf-sportfoto)

Wenn der Routinier mit seinen 37 Jahren von seiner Rückkehr in die Nationalmannschaft spricht, klingt er dabei ein wenig wie vor dem ersten Mal. Wie damals vor exakt 18 Jahren, als er am 4. Januar 2002 mit 19 Jahren sein Länderspieldebüt gab. "Es fühlt sich definitiv nicht so an, als ob ich schon 140 Länderspiele gemacht hätte", sagt Bitter heute und nennt das Gefühl "eine spannende Mischung aus Zurückkommen, aber irgendwie auch alles neu".

Bitter, der wegen der Familie zurückgetreten war, ist im deutschen Handball noch immer eine große Nummer. In der Szene genießt der ewige Jogi nach wie vor höchsten Respekt. Als Leader, Motivator und Siegertyp, der nach dem WM-Triumph mit dem HSV Hamburg auch die Meisterschaft, den DHB-Pokal und die Champions League abräumte.

Klar, dass Bitter dem deutschen Team trotz etlicher prominenter Absagen einiges zutraut. "Wir haben absolut das Potenzial, eine Medaille holen zu können. Unser Kader ist gut, in Teilen sogar sehr gut. Wir dürfen uns Chancen ausrechnen, sehr weit zu kommen." Die Hoffnungen ruhen auf dem neuen Gespann im deutschen Tor. Lange war die Frage, ob Silvio Heinevetter oder Dario Quenstedt der Richtige für den Platz neben Andreas Wolff sei. Doch Prokop zauberte aufgrund der "kontinuierlich starken Leistungen in der Bundesliga" am Ende Bitter aus dem Hut.

"Das ist mir auch vollkommen wurscht"

Streit hinsichtlich einer Hierarchie mit Platzhirsch Wolff befürchtet Bitter nicht. "Ich habe mich in meiner Nationalmannschaftskarriere nie als klare Nummer eins oder zwei gefühlt. Das ist mir auch vollkommen wurscht. Wenn der Andi jetzt überragend hält und jedes Spiel 20 Bälle abwehrt, dann bin ich der Letzte, der sich grämt, sondern bin der Erste, der auf der Bank steht, und ihn feiert. Darauf wird es ankommen."

Setzt, auch, auf Routine: Bundestrainer Christian Prokop.

Setzt, auch, auf Routine: Bundestrainer Christian Prokop.

(Foto: imago images/Camera 4)

Es hat sich vieles getan, seit Bitter zum 144. und bis dato letzten Mal für Deutschland auflief. Die Mannschaft, der Trainer, das Drumherum - vieles ist neu. "Das wird mega spannend. Ich war jetzt eine ganze Zeit als Fan dabei. Da jetzt wieder mitmischen zu dürfen, wo andere nur zuschauen, da freue ich mich drauf." Für die WM-Playoffs im Sommer 2014 hatte er sich zu einem Kurz-Comeback überreden lassen. Diesmal könnte seine Rückkehr von längerer Dauer sein, die Olympischen Spiele im Sommer üben eine große Anziehungskraft aus.

"Es wäre gelogen, zu sagen, ich hätte das nicht im Hinterkopf. Da will jeder deutsche Handballer hin", sagt Bitter. Und dann folgt ein Satz, der typisch für ihn ist: "Vor allem haben wir im Kopf, dass der Europameister sich direkt für die Olympischen Spiele qualifiziert." Aber, das betont Bitter, noch habe Olympia keinen Stellenwert. "Wir sollten zunächst die kommenden Aufgaben erledigen", sagt er.

Quelle: ntv.de, Christoph Stukenbrock, sid

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