Fußball

Leipzig sauer wegen Laimer Bayerns Coach Nagelsmann bricht sein Wort

Eigentlich wollte er doch nicht an den Spielern seines Ex-Klubs graben. Doch genau das tut Julian Nagelsmann jetzt.

Eigentlich wollte er doch nicht an den Spielern seines Ex-Klubs graben. Doch genau das tut Julian Nagelsmann jetzt.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Der FC Bayern sucht noch einen Abräumer fürs Mittelfeld und hat Konrad Laimer als letztes Sommer-Transferziel ins Visier genommen. Trainer Julian Nagelsmann kennt und schätzt ihn seit der gemeinsamen RB-Zeit. Die Leipziger sind über diesen Flirt, der offenbar bald eine Liaison wird, sehr verärgert.

Oliver Mintzlaff ist es nur noch leid. "Ich hoffe", schimpfte der Boss von RB Leipzig vor wenigen Tagen genervt, "dass die Bayern auch mal andere Ideen finden und nicht immer unsere Spieler holen." Es scheint ein frommer Wunsch zu bleiben. Vor dem Supercup-Duell zwischen den Klubs am Samstag (20.30 Uhr bei Sat1, Sky und im ntv.de-Liveticker) steht in Abräumer Konrad Laimer der nächste Leipziger vor dem Sprung zum FC Bayern. Dabei hatte Trainer Julian Nagelsmann bei seinem Abschied aus Sachsen 2021 versprochen, er werde "jetzt nicht anfangen, an den Spielern zu graben" und mitnichten "einen T6 mieten", um all die Stars nach München zu karren.

Doch nach Nagelsmann samt Trainerteam, Abwehrchef Dayot Upamecano und Kapitän Marcel Sabitzer im vergangenen Jahr droht den Sachsen nun die nächste Säule wegzubrechen. "Konny ist für unser Spiel extrem wichtig, daher wollen wir ihn nicht verlieren", betonte Mintzlaff. Seine Schmerzgrenze für den 24-jährigen Laimer soll bei 30 Millionen Euro Ablöse liegen. Im kommenden Sommer dürfte er ablösefrei wechseln, deshalb bieten die Bayern dem Vernehmen nach "nur" bis zu 23 Millionen (inklusive Boni) für den sechsten und letzten Wunschspieler auf ihrer einschließlich der Sonderzahlungen rund 200 Millionen Euro teuren Transferrechnung.

Mit millionenschweren Transfers die Konkurrenz zu schwächen, ist seit Jahrzehnten gut geübte Praxis beim Rekordmeister. Obwohl der einstige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge noch 2020 behauptete, der FC Bayern habe "noch nie" einen Spieler mit diesem Ziel verpflichtet. Nun ja. Calle Del'Haye gilt als Mutter dieser Transfers und Sündenfall. Der Angreifer kam 1980 für damals aberwitzige 1,265 Millionen Mark vom einstigen Dauerrivalen aus Gladbach - und versauerte in München auf der Bank. Vier Jahre später, die Borussia hatte ihre goldenen Jahre schon länger hinter sich, eiste der FCB dort auch einen gewissen Lothar Matthäus los.

RB sitzt im "Driverseat"

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1989 verpflichteten sie Abwehrchef Jürgen Kohler von Vizemeister Köln, dann schwächten sie den Widersacher Kaiserslautern durch die Transfers von Bruno Labbadia oder Ciriaco Sforza. Mitte der 1990er-Jahre war Werder Bremen dran, das binnen zwei Jahren die Stars Andreas Herzog und Mario Basler sowie Trainer Otto Rehhagel verlor. Von 2013 bis 2016 holte der FC Bayern Mario Götze, Robert Lewandowski und Mats Hummels vom BVB.

Jetzt also Leipzig. "Wir sitzen im Driverseat - wenn wir Dinge machen, müssen sie nach unseren Vorstellungen laufen", betonte Mintzlaff. Für einen möglichen Laimer-Transfer hat RB eine Deadline bis zum Supercup-Duell gesetzt - der FC Bayern bekommt die von Nagelsmann dringend herbeigesehnte "Pressingmaschine" nur, wenn er sein Angebot deutlich erhöht. "Es kann auch sein, dass wir ihn behalten und so in ein letztes Vertragsjahr gehen und mal keine Ablöse bekommen", meinte Mintzlaff bei ServusTV. Die Bayern, so ist zu hören, sind trotzdem optimistisch. Mit Transfers von der Konkurrenz kennen sie sich schließlich aus.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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