FC Bayern hat "eine Vision" Dieser Super-Teenie soll 40 Saisontore erzielen
24.07.2022, 12:45 Uhr
Mathys Tel soll bald 40 Tore für den FC Bayern pro Saison erzielen.
(Foto: imago images/PanoramiC)
Eine Woche vor dem Saisonstart: Bayern München blättert viele Millionen Euro für ein 17 Jahre altes Stürmer-Talent hin. Mathys Tel sei kein "Eins-zu-eins-Ersatz" für Lewandowski, meint Trainer Nagelsmann. Doch der Coach hat eine besondere "Vision" für den Neuzugang.
Besonders gut gelaunt wirkte Julian Nagelsmann an seinem 35. Geburtstag nicht. Nur einmal, ganz zum Schluss, hellte sich seine Miene vor dem Rückflug aus den USA dann doch auf. "Ich habe die Vision, dass er eines Tages 40 Tore schießt", sagte der Trainer des FC Bayern über den nächsten Neuzugang der Münchner, "aber wenn er in dieser Saison zehn Tore schießt, wären wir sehr glücklich." Nagelsmann lächelte.
Der fünfte Neue des deutschen Rekordmeisters für die kommende Saison heißt Mathys Tel, ist erst 17 Jahre alt, aber schon verdammt teuer: 20 Millionen plus bis zu 8,5 Millionen Euro an Zusatzprämien werden die Bayern für das mutmaßlich größte Stürmertalent Europas an Stade Rennes überweisen. Tel sei kein "Eins-zu-eins-Ersatz für Lewy", betonte Nagelsmann, aber, wie gesagt, die Bayern glauben, dass er mal ein Robert Lewandowski werden könnte.
Die Erwartungen sind schon mal sehr groß an den jungen, variabel einsetzbaren Angreifer, der erst sieben Spiele in der ersten französischen Liga bestritten hat. Tel ist eine teure Wette auf die Zukunft: "Wir suchen junge Spieler, die wir zu Weltklassespielern entwickeln können, und er könnte einer dieser Spieler sein", sagte Nagelsmann nach dem 0:1 (0:1) im kuriosen Härtetest gegen Manchester City (Tor: Erling Haaland/12.) in Green Bay.
"Puh, jetzt fehlen uns die Tore"
In der Offensive sind die Bayern damit mehr als üppig besetzt: Sadio Mané, Serge Gnabry, Thomas Müller, Jamal Musiala, Kingsley Coman, Leroy Sané, Tel sowie nach wie vor Eric Maxim Choupo-Moting und Joshua Zirkzee sollen auch jene 35 bis 40 Tore erzielen, für die Lewandowski alleine gesorgt hat. "Wir werden genügend Tore schießen, das verspreche ich", sagte Nagelsmann nach der Nullnummer seiner Stürmer im ausverkauften Lambeau Field (71.128).
Im Spiel gegen die Citizens, das wegen eines Unwetters verspätet begann, unterbrochen werden musste und deshalb nur zweimal 40 Minuten dauerte, wirkten die Bayern noch nicht bereit für das erste Pflichtspiel der Saison: Am Samstag geht es bei RB Leipzig (20.30 Uhr/Sky und Sat.1.) um den deutschen Supercup. "Wir werden versuchen, uns zu verbessern", sagte Nagelsmann, "wir haben nicht viel Zeit bis Samstag, aber wir werden sie nutzen."
Nagelsmann steht in seinem zweiten Jahr fraglos unter gewaltigem Erfolgsdruck - nicht zuletzt angesichts der Transferoffensive seiner Chefs. Mané (32 Millionen plus bis zu 9 Millionen Euro), der neue Abwehrchef Matthijs de Ligt (67+10), Ryan Gravenberch (18,5+5,5+Beteiligung bei Weiterverkauf), Noussair Mazraoui (ablösefrei), nun Tel: Die Bayern haben ihre "Hausaufgaben früh erledigt", sagte Klubchef Oliver Kahn im Interview mit der "tz" zufrieden.
"Die härteste Saison ever"
Die Überbesetzung in Abwehr, Mittelfeld und Angriff hat Methode. Kahn erwartet wegen der Unterbrechung durch die WM im Winter "die härteste Saison ever", und "um da das Niveau halten zu können, brauchen wir einen starken, breiten Kader. Wir können jetzt auch Ausfälle ersetzen, ohne dass zu viel an Substanz verloren geht". Zunächst aber ist Nagelsmann gefragt: Er muss den Kader bei Laune halten. Eine schwierige Aufgabe.
Erfolge würden die Sache leichter machen, Voraussetzung dafür: Die Tore von Lewandowski ersetzen. Alle sollen und müssen dabei mithelfen, forderte Thomas Müller in "Bild am Sonntag": "Unser Ziel muss sein, dass wir in einem halben Jahr nicht wieder zusammensitzen und sagen: Puh, jetzt fehlen uns die Tore, wir haben ein Problem."
Quelle: ntv.de, dbe/sid