Fußball

Nur ein Viertligist, aber ... Die Lachnummer Schalke ist plötzlich Favorit

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Im Januar hat der FC Schalke zum bislang letzten Mal gewonnen. Doch im DFB-Pokal sind die Königsblauen tatsächlich haushoch favorisiert - immerhin geht es gegen einen Viertligisten. Doch selbst beim 1. FC Schweinfurt sorgte die Misere der Knappen für Gelächter.

Schweinfurt 05. Ein Viertligist. Zu Hause! Zur besten Kaffee-und-Kuchen-Zeit. Wenn nicht jetzt, wann dann? Nach 22 Ligaspielen in Folge ohne Sieg könnte Schalke 04 im DFB-Pokal am heutigen Dienstag (16.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) tatsächlich mal wieder gewinnen - oder sich eine Blamage einfangen, die schlimme Folgen für das eminent wichtige Kellerduell beim FSV Mainz 05 am Samstag hat.

In die Vorbereitung auf den angepeilten ersten Sieg seit einer gefühlten Ewigkeit mischte sich jedoch ein Coronafall in der Schalker Lizenzspielermannschaft. "Der betroffene Spieler befindet sich seit dem Bekanntwerden des Testergebnisses in häuslicher Quarantäne, ist beschwerde- und symptomfrei", teilten die Königsblauen am Montagabend mit. Ob der positive Befund Auswirkungen auf die Partie hat, wurde zunächst nicht bekannt.

"Wir gehen das an wie ein Bundesligaspiel"

Nach dem monatelangen juristischen Gezerre zwischen Schweinfurt und Türkgücü München um das Antrittsrecht ist Schalke-Trainer Manuel Baum jegliche Kaffeesatzleserei leid. "Ich denke nicht so, dass ich mich frage: Was kann das oder das Ergebnis für Auswirkungen haben?", sagte er: "Es muss eine richtig gute Truppe auf den Platz, die Schweinfurt schlägt. Wir gehen das an wie ein Bundesligaspiel."

Das ist derzeit beinahe eine Drohung. Denn Fakt ist: "Bei uns hängen die Köpfe", sagte Baum. Das 1:1 gegen den VfB Stuttgart nach der immerhin ersten Liga-Führung seit viereinhalb Monaten war wieder mal zu wenig, um eine Stimmungswende zu schaffen. Schalke bleibt eine Lachnummer. "In unserer WhatsApp-Gruppe ging der eine oder andere Spruch und Witz rum", berichtete der Schweinfurter Torhüter Luis Zwick.

Dabei plagen den fränkischen Traditionsverein genügend eigene Sorgen: Er hängt angesichts des Hickhacks in der Regionalliga Bayern immer noch in der verlängerten Saison 2019/20 fest. Der SV Schalding-Heining hatte zuletzt auf der Anreise nach Schweinfurt einen Verkehrsunfall, das Spiel gegen den FC Memmingen fiel auch aus. Am Montag sollte im Bayerischen Fußball-Verband (BFV) die Entscheidung über ein pandemiebedingtes Vorziehen der Winterpause fallen.

Perfekter Tag, dann Sensation?

In all dem Chaos richtet sich Schweinfurt an dem Schalke-Spiel auf. "Es ist eine brutale Spannung, das ist ein extremes Highlight", sagte Zwick vor dem um sieben Wochen verspäteten Abschluss der ersten Pokalrunde: "Wir müssen mit wahnsinnigem Mut auftreten." Trainer Tobias Strobl hat Hoffnung: "Vielleicht kann an einem perfekten Tag eine Sensation gelingen."

An einen perfekten Tag können sich die Schalker kaum noch erinnern. Der letzte Sieg datiert vom 17. Januar gegen Borussia Mönchengladbach - es war der Rückrundenauftakt. Inzwischen müssen sich die Königsblauen als "Jäger" der historischen Bundesliga-Negativmarke von Tasmania Berlin (31 Spiele ohne Sieg) verspotten lassen.

"22, ich beschäftige mich wirklich nicht mit dieser Zahl", versicherte Baum. "Das ist rückwärtsgewandtes Denken. Wir dürfen uns nicht runterziehen lassen und auf dieser Zahl rumreiten." Das Beste wäre, sie aus der Welt zu schaffen: mit einem Sieg gegen Schweinfurt und vier Tage später bei den punktlosen Mainzern. Auch dann wird es wieder heißen: wenn nicht jetzt - wann dann?

Quelle: ntv.de, Thomas Nowag, sid

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