Fußball

Endspiel für Klopps Reds FC Liverpool droht gegen Napoli das Aus

Neulich Bournemouth: Liverpools Mohamed Salah.

Neulich Bournemouth: Liverpools Mohamed Salah.

(Foto: imago/Uk Sports Pics Ltd)

Es ist ein Endspiel ums Achtelfinale in der Champions League: Für Jürgen Klopp geht es mit dem Vorjahresfinalisten FC Liverpool gegen den SSC Neapel mit Carlo Ancelotti und im Fernduell mit Paris St. Germain ums Ganze. Doch der Trainer gibt sich ganz entspannt.

Jürgen Klopp bleibt ruhig, oder besser: Er gibt sich so. "Alles oder nichts? Ist für mich okay", sagte der deutsche Trainer des FC Liverpool vor dem Fußballspiel in der Champions League an diesem Dienstag (ab 21 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) gegen den SSC Neapel: "Napoli wird nicht denken: Yippee-ki-yay, ist ja nur Liverpool! Sie wissen, es wird hart." Doch das dürfte das Gruppenfinale auch für Klopp werden. Er muss mit seiner Mannschaft gegen den Kollegen Carlo Ancelotti und den SSC nach dem 0:1 in Neapel mit 1:0 oder mit zwei Toren Differenz gewinnen, um es ins Achtelfinale zu schaffen. Nur falls Paris St. Germain mit Thomas Tuchel bei Roter Stern Belgrad nicht gewinnt, reicht Liverpool jeder Sieg.

Kurzum: Gut sechs Monate nach dem Finale von Kiew, das sie gegen Real Madrid verloren, droht den Reds als erstem Endspielteilnehmer seit Sieger FC Chelsea in der Saison 2012/2013 das Aus in der Vorrunde. "Do or die", fasste das "Liverpool Echo" zusammen. Doch Klopp gibt sich unerschütterlich optimistisch. "Ich habe den Jungs gesagt: Wenn nichts Komisches passiert wie Fehlentscheidungen des Schiedsrichters, werden wir bekommen, was wir verdienen", sagte er und bediente sich des Klassikers unter den Fußballfloskeln: "Wir werden alles raushauen." Wenn es dennoch nicht reiche, "gratulieren wir Napoli und PSG".

Damit es nicht so weit kommt, setzt der Trainer des ungeschlagenen Tabellenführers der englischen Premier League auf das legendäre Anfield. "Es wird ein gewaltiges Spiel, wir müssen eine besondere Atmosphäre schaffen. Es ist eine riesengroße Herausforderung, aber Fußball. Wenn irgendwo was Besonderes möglich ist, dann hier." Zwar hat Liverpool nie zuvor wie nun drei Vorrunden-Niederlagen hinnehmen müssen, doch "zu Hause haben wir in der Champions League immer recht beeindruckend gespielt". Seit 18 Europacupspielen sind die Roten dort ungeschlagen, seit Oktober 2014.

Ancelotti will "nicht den Bus parken"

Klopp baut vor allem auf Superstar Mohamed Salah, der jüngst beim 4:0 in Bournemouth mit drei Treffern wieder an seine überragende Form der vergangenen Saison angeknüpft hatte. Kapitän Jordan Henderson, Stürmer Sadio Mane sowie die Abwehrspieler Dejan Lovren und Trent Alexander-Arnold dürften zurück ins Team kommen. Im schlimmsten Fall droht Klopp sogar ein Frühjahr ohne Europacup: Wenn Liverpool verliert und Belgrad gegen Paris gewinnt, sind die Reds ganz raus und nicht einmal in der Europaliga.

Vor einer ähnlichen Lage war Liverpool 2004/2005, als gegen Olympiakos Piräus im letzten Gruppenspiel drei Tore her mussten. Steven Gerrard traf kurz vor Schluss zum 3:1, am Ende holten die Reds gegen Ancelottis AC Mailand in der legendären Nacht von Istanbul den Pokal. "Das ist Klopps Olympiakos-Moment", sagte Ex-Spieler und TV-Experte Jamie Redknapp. Neapel hat zwar in sechs Versuchen nicht auf der Insel gewonnen, Ancelotti aber "sehr gute Erinnerungen an Anfield", wo er 2010 mit Chelsea auf dem Weg zur Meisterschaft gewann. "Es wird ein schwieriges, aufregendes Spiel." Obwohl ihm ein Remis reicht, will er "nicht den Bus parken, das entspricht nicht unserem Stil". Neapel wolle auch in Liverpool der "Boss" sein.

Das trifft ebenso auf Tuchels PSG in Belgrad zu, wo Liverpool (0:2) und Neapel (0:0) keinen Treffer zustande brachten. "Es ist wie ein Finale", sagte Nationalspieler Julian Draxler bei goal.com, "aber ich bin mir sicher, dass wir gewinnen und weiterkommen werden". Tuchel geht von einem Einsatz des zuletzt angeschlagenen Superstars Neymar aus. "Ich denke, wenn das Training heute gut verläuft, wird er spielen."

Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid

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