SSC Neapel

Neapel feiert den ersten Meistertitel seit 33 Jahren. In den Straßen der italienischen Stadt kommt es anschließend zu Ausschreitungen, Schüssen und Verletzen. Auch im Stadion in Udine gibt es wüste Szenen.

• Video Neapel berauscht sich an erster Meisterschaft seit 1990

Der erste Scudetto in diesem Jahrtausend, der erste seit Diego. In Italien spielt sich ein modernes Fußball-Wunder ab. Die SSC steigt aus der Asche der Insolvenz empor, gibt dem Süden des Landes den Stolz zurück. Nach dem 1:1 bei Udinese Calcio gibt es kein Halten mehr und oben leuchtet Maradona. Von Tobias Nordmann & Stephan Uersfeld

Die SSC Neapel hat es geschafft: Nach 33 langen Jahren gewinnen die Erben von Diego Maradona endlich wieder die Meisterschaft in der Serie A. Dafür reicht ein schnödes Remis bei Udinese Calcio. Bei den Neapolitanern und ihren Fans brechen danach alle Dämme.

Alles ist in Neapel angerichtet für die Meisterfeier, die erste seit 1990. Doch weil ihrem Team der notwendige Sieg nicht gelingt, müssen Neapels Fußball-Fans mit dem Jubeln noch ein bisschen warten. Jetzt werden sie vielleicht sogar vor dem TV Meister.

Als Torschütze wird Milan-Profi Leao im Duell mit Napoli nicht geführt - dabei entsprang der wichtige Treffer einer atemberaubenden Aktion des Portugiesen. Er träumt nun vom Königsklassen-Triumph. Im Halbfinale der Champions League könnte es nun gegen den Stadtrivalen Inter gehen.

Wunder verpasst: Der FC Chelsea verliert trotz bester Chancen gegen ein abgeklärtes Real Madrid. Während die Königlichen ins Halbfinale der Champions League einziehen, geht die bittere Pleitenserie der Blues weiter. AC Mailand kegelt derweil den wohl zukünftigen italienischen Meister raus.

Die Rückkehr von Topangreifer Victor Osimhen gegen den AC Mailand schürt in Neapel große Hoffnungen auf den Halbfinal-Einzug in der Champions League. Auch der FC Bayern soll am Nigerianer interessiert sein. Doch der 24-Jährige dürfte extrem teuer werden.

Die Krise des FC Chelsea hält auch in der Champions League an. Im Viertelfinal-Hinspiel bei Real Madrid trifft erst Karim Benzema für die Königlichen, dann fliegt ein Chelsea-Profi mit Rot vom Platz. Im Parallelspiel verschafft sich die AC Mailand einen Vorsprung gegen die SSC Neapel.

Erstmals spielt Eintracht Frankfurt ein Rückspiel im Achtelfinale der Königsklasse. Doch das Duell wird von Ausschreitungen der Fans überschattet, in der Innenstadt Neapels gibt es im Vorfeld der Partie heftige Krawalle. Das Konzept der italienischen Behörden geht nicht auf. Von Sebastian Schneider

• Video Bergamo-Fans randalieren gemeinsam mit Eintracht-Ultras

Trotz des Scheiterns im Achtelfinale bewertet Eintracht Frankfurt die Premierensaison in der Königsklasse als Erfolg. Die tollen Fußball-Abende auf der internationalen Bühne will die Eintracht auch in der nächsten Spielzeit wieder erleben. Nur die Fans sorgen mal wieder für negative Schlagzeilen.

• Video Bergamo-Fans randalieren gemeinsam mit Eintracht-Ultras

Die Ausschreitungen vor dem Anpfiff dürften noch ein Nachspiel haben, sportlich aber ist die Champions-League-Saison für Eintracht Frankfurt beendet. Auch im Rückspiel ist die SSC Neapel eine Nummer zu groß für den Bundesligisten.

Obwohl die Fans von Eintracht Frankfurt nicht ins Stadion dürfen, reisen Hunderte von ihnen zum Champions-League-Auswärtsspiel nach Neapel. Dort kommt es in den Stunden vor dem Anpfiff zu gewalttätigen Ausschreitungen.

Obwohl sie nicht ins Stadion dürfen, reisen Hunderte Ultras von Eintracht Frankfurt zum Champions-League-Rückspiel nach Neapel. Schon in der Nacht gibt es den ersten Vorfall. Verletzt wird niemand.

Das Sportliche ist fast schon in den Hintergrund gerückt: Ohne seine Auswärtsfans muss Eintracht Frankfurt gegen in Neapel um den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale kämpfen. Die Ticketposse in Italien überschattet das Spiel. Dabei melden einige Zweifel an, ob das die Lage wirklich sicherer macht.

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt soll erst ganz ohne Fans zum Champions-League-Spiel nach Neapel reisen, entscheidet die Präfektur der italienischen Stadt. Ein Gerichtsurteil und einen behördlichen Winkelzug später dürften Anhänger mitreisen, aber keine Einwohner Frankfurts.

Vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gibt es bei Eintracht Frankfurt viel Aufregung. Fans dürfen nun vielleicht doch mitreisen, aber es fehlt auch an spielerischer Klasse. Seit Wochen geht es bergab. Trainer Oliver Glasner rätselt, warum - und findet nur eine unbefriedigende Antwort.