"Kein Bock" auf Europa League Gereizte Stimmung vor BVB-Monsteraufgabe
05.04.2021, 13:59 Uhr
Hummels und Co waren mit ihrem Auftritt gegen Eintracht Frankfurt überhaupt nicht zufrieden - jetzt wartet Manchester City.
(Foto: pressefoto Mika Volkmann)
Vor der Monsteraufgabe bei Manchester City ist die Stimmung bei Borussia Dortmund gereizt. Geschäftsführer Watzke schießt ungewohnt scharf gegen die Mannschaft und kreidet ihren Willen an. Es droht die letzte Dienstreise in der Königsklasse für längere Zeit zu werden.
Als Kapitän Marco Reus und Co die edlen Auswärts-Anzüge in der Champions League zum wohl letzten Mal für längere Zeit aus dem Schrank holten, hallte der Anpfiff vom Boss noch in ihren Ohren. "Ich habe die Mannschaft immer in Schutz genommen. Aber für das Auftreten im Spiel gegen Eintracht Frankfurt kann ich das nicht mehr machen. Das ist eine Willensfrage, und da hat mich die Mannschaft maßlos enttäuscht", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den "Ruhr Nachrichten" vor der schier unlösbaren Monsteraufgabe bei Manchester City.
Die Stimmung vor dem Viertelfinal-Hinspiel beim Starensemble von Pep Guardiola am Dienstag (21 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de) ist explosiv, nicht nur Watzke riss nach der Niederlage im Big-Point-Spiel gegen Frankfurt (1:2) der Geduldsfaden. "Auf die Europa League habe ich keinen Bock", schimpfte Nationalspieler Emre Can.
Doch an die erste Saison ohne Königsklasse seit sechs Jahren wird sich der BVB bei sieben Punkten Rückstand und noch sieben ausstehenden Spielen gewöhnen müssen - mit allen Folgen. "Logischerweise hat das finanzielle Konsequenzen, und es kann sein, dass man einen nicht kaufen kann, den man haben will, und einen verkaufen muss, den man halten will", sagte Mats Hummels bei Sky.
Dortmund "klarer Außenseiter" gegen Man City
Der Abwehrchef dürfte dabei in erster Linie an die Jungstars Erling Haaland (20) und Jadon Sancho (21), der weiterhin verletzt ausfällt, gedacht haben. Zuletzt hatten Besuche von Berater Mino Raiola und Haalands Vater Alf-Inge bei mehreren europäischen Spitzenklubs für Aufsehen gesorgt. Doch eine Ausstiegsklausel von 75 Millionen Euro gilt erst im Sommer 2022. "Es gibt keinen Alternativplan", sagte Watzke daher im DAZN-Interview.
Doch die norwegische Urgewalt will sich mit den Besten messen. Eine Spielzeit ohne Königsklasse? Eigentlich undenkbar. Ein Hintertürchen bietet der laufende Wettbewerb. Mit einem Triumph in der Champions League hätte die Borussia das Ticket für die neue Saison gelöst. Das Duell im ersten Viertelfinale seit vier Jahren mit der Siegmaschine Manchester City dämpft allerdings die Hoffnungen. Watzke sieht die Schwarz-Gelben in der "klaren Außenseiterposition". Die Bayern und City habe keiner haben wollen, so Watzke: "Die Lose waren ja total kontaminiert."
Mit dem derzeit überragenden Ex-Dortmunder Ilkay Gündogan hat City 26 der vergangenen 27 Pflichtspiele gewonnen. Watzke wies die Spieler daher auf die Chance der klaren Rollenverteilung hin. "Ich hatte nie das Gefühl, dass unsere Mannschaft besonders demütig ist. Es ist eine ganz interessante Konstellation, denn du kannst eigentlich nur gewinnen", sagte der 61-Jährige und fügte an: "Wenn du ausscheidest, sagt jeder, dass es klar war. Wenn du sie aber rausschmeißt, ist es natürlich eine Weltsensation. Demzufolge hast du als Spieler an so was Spaß."
Die möglichen Konsequenzen eines Ausscheidens begleiteten die BVB-Spieler aber beim Abflug am Ostermontag. "Nicht die Champions League zu erreichen, wäre sportlich und finanziell eine Katastrophe. Da sind wir nah dran", sagte Hummels. Ganz anders ist die Stimmung beim souveränen Tabellenführer der Premier League. Gündogan freut sich auf ein "ganz besonderes Spiel" beim Rendezvous mit der alten Liebe. Mit dem Duell gegen Dortmund beginnt die "wichtigste Zeit der Saison". An deren Ende soll der Triumph in der Champions League stehen.
Quelle: ntv.de, dbe/sid