Test offenbar "falsch positiv" Gnabrys Quarantäne ist aufgehoben
25.10.2020, 18:13 Uhr
Serge Gnabry darf ab sofort wieder mit seinen Teamkollegen beim FC Bayern zusammenarbeiten.
(Foto: picture alliance/dpa)
In der vergangenen Woche sorgt ein positiver Coronatest beim FC Bayern auf Aufregung - und Konsequenzen: Nationalspieler Serge Gnabry wird in Quarantäne geschickt und fehlt dem Klub in zwei Spielen. Nun ist offenbar klar, dass der Test ein falsches Ergebnis gebracht hat. Alles Maßnahmen sind wieder aufgehoben.
Fußball-Nationalspieler Serge Gnabry vom FC Bayern München darf die häusliche Corona-Quarantäne mit sofortiger Wirkung verlassen. Gnabry werde nun wieder zum Kreis der Mannschaft stoßen und am Montag die Reise zum Champions-League-Spiel nach Moskau antreten, teilte der FC Bayern am Sonntag mit. Der deutsche Fußball-Rekordmeister spielt am Dienstag gegen Lokomotive Moskau.
Nach seinem positiven Corona-Befund war Gnabry zuletzt zweimal negativ getestet worden. "Das Münchner Gesundheitsamt geht daher nun davon aus, dass der positive PCR-Test vom vergangenen Dienstag falsch-positiv war und hat daher die Quarantänemaßnahmen aufgehoben", hieß es. Eine bemerkenswerte Kehrtwende, denn noch am Donnerstag hatte es geheißen: "Sobald dem RGU (Referat für Gesundheit und Umwelt; Anm. d. Red.) ein positiver PCR-Test gemeldet wird, muss die betreffende Person für zehn Tage ab Testergebnis in Absonderung, auch weitere negative Tests heben diese Absonderung nicht auf."
Die Bayern hatten am Dienstag bekanntgegeben, dass Gnabry positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Er war daraufhin in häusliche Quarantäne gegangen und hatte das Spiel in der Champions League gegen Atlético Madrid (4:0) und die Bundesligapartie gegen Frankfurt verpasst.
Wie Gnabry erging es auch Hanno Behrens beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Wie der fränkische Fußball-Zweitligist am Sonntag mitteilte, ist auch der zweite Test bei dem ehemaligen Kapitän negativ ausgefallen. Er könne damit am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Behrens war vor eineinhalb Wochen positiv getestet worden, der 30-Jährige befand sich seitdem in Quarantäne. Symptome hatte Behrens nicht, wie Trainer Robert Klauß vor wenigen Tagen gesagt hatte.
Zahlreiche "falsch positive" Fälle mit Konsequenzen
Wie soll man damit umgehen, wenn positive Test-Ergebnisse schon kurz darauf nicht mehr positiv sind? Die Würzburger Kickers bekamen nach ihrer 1:3-Niederlage beim Hamburger SV von dem zuständigen Labor mitgeteilt, dass die Tests bei einem Spieler und zwei Co-Trainern "falsch positiv" gewesen seien. Alle drei waren am Samstag in Hamburg nicht dabei, stiegen dann aber am Tag danach wieder normal ins Mannschaftstraining ein.
Der 1. FC Heidenheim prüft nach eigenen Angaben sogar rechtliche Schritte gegen ein Labor, dessen Testergebnisse in sechs Fällen am Donnerstag positiv waren, während dieselben Personen am Freitag und Samstag im Klinikum der Stadt negativ getestet wurden. Auch hier geht es vorerst nur um einen Verdacht und keine gesicherten Erkenntnisse. Schon am Sonntag sagte Vorstandschef Holger Sanwald bei Sky deshalb nur noch vorsichtig: "Wir haben es so vereinbart, auch in Abstimmung mit der DFL, dass die Task Force Sportmedizin, die im Endeffekt das ganze Konzept erarbeitet hat, sich in aller Ruhe in der nächsten Woche darum kümmert, was die Ursachen sind."
Das Drittliga-Spiel von Türkgücü München beim FSV Zwickau war am Freitag wegen drei Corona-Fällen bei den Gästen kurzfristig abgesagt worden. Nach Angaben der Münchner von Sonntag bestätigte das zuständige Labor nun allerdings, dass die Tests «falsch positiv» beziehungsweise negativ gewesen seien. «Sehr traurig» sei deshalb die Spielabsage, «besonders aus sportlicher Sicht aber auch aufgrund der entstandenen Kosten. Nun gilt es den Fall aufzuarbeiten, um solche Szenarien in Zukunft zu vermeiden», sagte Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny.
Quelle: ntv.de, ter/dpa