Autor Goosen im Fragen-Hagel Der VfL Bochum lehnte Ronaldo damals ab
18.04.2020, 09:03 Uhr
Goosens Motto: "Geh mir mit weg mit Mottos"
(Foto: imago sportfotodienst)
Frank Goosen erinnert sich gerne an die Zeit, als der VfL Bochum noch erstklassig spielte und er selbst mit 1,8 Promille Restalkohol Tore erzielen konnte. Gewohnt unterhaltsam plaudert der Bochumer Autor und Ex-Aufsichtsrat des VfL in der beliebten Fragerunde "22 + 3 Antworten sollt ihr sein!" über alte Zeiten - und verrät, von welchem Star der Beatles er die Telefonnummer abgespeichert hat!
Welche Fußballmannschaft war die erste Liebe Ihres Lebens?
Die Klassenmannschaft der 3a der Grundschule an der Fahrendeller Straße in Bochum, in der ich einen klassischen, technisch minderbemittelten, mit ebenso gnadenloser wie effektiver Härte einsteigenden Ausputzer spielen durfte.
Von welchem Spiel schwärmen Sie noch heute?
Von dem Spiel meines Abi-Jahrgangs beim Ehemaligenturnier, als ich nach einer durchzechten Nacht in der legendären Bochumer Discothek Macao nach drei Stunden Schlaf überraschend per Anruf nachnominiert wurden und mit circa 1,8 Promille Restalkohol im Blut meinem späteren Steuerberater, der im Tor seines Jahrgangs stand, die Murmel durch die Hosenträger spielte und wir das Spiel damit gewannen. Muss Mitte der Neunziger gewesen sein.
Welche Vorzüge hatte das Leben mit 20?
Der VfL Bochum spielte in der ersten Liga, und ich konnte nach drei Stunden Schlaf mit 1,8 Promille Restalkohol Tore erzielen.
Welche Nachteile hatte das Leben mit 20?
Ich habe Abitur gemacht und musste plötzlich selber sehen, wie ich klarkomme.
Wer ist Ihr Lieblingsspieler aller Zeiten?
Frank Goosen hat bei Kiepenheuer & Witsch gerade ein Buch über "The Beatles" veröffentlicht und sendet derzeit aus seinem Keller die "Basement Tapes" auf Youtube und Facebook, in denen es auch immer wieder um Fußball geht.
Jupp Tenhagen. Der beinahe Nachfolger des Kaiser als Libero der Nationalmannschaft geworden wäre.
Wer ist Ihr Lieblingstrainer aller Zeiten?
Heinz Höher, innovativer VfL-Trainer in den Siebzigern. Auf den Rängen sangen wir vor den Spielen: "Höher, lass die Löwen los!" Auf die Melodie von "Ja, mir sann mi’m Radl da".
Was ist Ihr Lieblingsstadion aller Zeiten?
Das Ruhrstadion an der Castroper Straße in Bochum. Das ist auch das Lieblingsstadion aller anderen Menschen auf dieser Welt.
Worin besteht der Sinn des Lebens?
Es sollen immer mindestens drei Vereine in der Tabelle hinter dir stehen.
Was ist Ihr Lieblingswitz?
Was haben Adler und Maulwurf gemeinsam? Sie leben beide unter der Erde. Außer der Adler!
Lieber ein Abendessen mit Cristiano Ronaldo oder Rihanna (und warum)?
Rihanna. Der andere wurde von einem Berater mal dem VfL angeboten. Wir haben damals abgelehnt. Passte vom Typ her nicht. Das trägt er mir sicher noch nach.

Wenn der VfL gewollt hätte, wäre Cristiano Ronaldo nach Bochum gewechselt. Vielleicht.
(Foto: imago images/LaPresse)
Schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, das entscheidende Tor in einem WM-Endspiel geschossen zu haben?
Nicht mehr, seitdem ich meinem späteren Steuerberater den Ball durch die Beine geschossen habe.
Welcher Mensch außerhalb des Fußballs imponiert Ihnen?
Sergio Marquina aka Salvador Martin aka "Der Professor".
Gibt es in Ihrem Leben "erfolgsorientierte Rituale", wie Peter Neururer sie nennen würde?
Atmen. Und ausreichend Flüssigkeit.
Welche Umarmung werden Sie nie vergessen?
Die von meinem Kumpel Scotty, als Knut Kircher am 27. April 2007 das Spiel gegen Schalke endlich abgepfiffen hatte.
Würden Sie Werbung für Toilettenpapier machen?
Werbung für Schwarzmarktartikel – das dürfte schwierig werden.
Würden Sie mit Helene Fischer ein Lied aufnehmen, wenn der Erlös für einen guten Zweck ist?
Klar, wenn sie bereit wäre, das Bochumer Jungenlied mit mir zu singen.
Tiger, Ente, Lutscher. Wenn Sie sich selbst einen Spitznamen geben sollten, wie würde er lauten?
Beim Fußball? Vielleicht Schläfer. Wie eine Ein-Mann-Terrorzelle ist er neunundachtzig Minuten nicht zu sehen, macht dann aber die entscheidende Bude, weil niemand ihn mehr auf dem Zettel hatte.
Wann hat Sie Ihr Verein das letzte Mal zu Tränen gerührt?
Tränen des Glücks: Am 27. April 2007 beim 2:1 gegen Schalke. Tränen der Verzweiflung: Ständig.
Wohin würden Sie mit einer Zeitmaschine reisen?
In die Sechziger, um beim Konzert der Beatles in der Essener Grugahalle dabei zu sein. Und um in London Jimi Hendrix zu sehen, bevor er berühmt wurde. Und um zum Pokalendspiel des VfL gegen den 1.FC Köln zu gehen. Das sie dann gewonnen hätten.
In welchem Film hätten Sie gerne die Hauptrolle gespielt?
Stirb langsam.
Was war die netteste Begegnung, die Sie je hatten?
Das war vielleicht die Begegnung VfL Bochum gegen den Wuppertaler SV im Februar 1975. Mein erstes Bundesligaspiel. Lebensverändernd.
Uli Hoeneß antwortet einmal auf die Frage "Liebe oder Fußball – was würden Sie wählen?" mit: "Muss ich und würde ich Fußball wählen". Und wie würden Sie antworten?
Ben Redelings ist ein leidenschaftlicher "Chronist des Fußballwahnsinns" (Manni Breuckmann) und Anhänger des ruhmreichen VfL Bochum. Der Autor, Filmemacher und Komödiant lebt im Ruhrgebiet und pflegt sein Schatzkästchen mit Anekdoten. Für ntv.de schreibt er dienstags und samstags die spannendsten und lustigsten Geschichten auf. Weitere Informationen zu Ben Redelings, seinen aktuellen Terminen und Projekten gibt es auf seiner Seite www.scudetto.de.
Wer das ernst meint, hat die falsche Frau / den falschen Mann.
Was ist die tollste Telefonnummer, die Sie abgespeichert haben?
Die von Paul McCartney. Aber ich weiß nicht, ob die stimmt.
Was ist die schönste Erinnerung an früher?
Samstagabend, Pulle Malzbier, Rudi Carrell. Danach ein Western im Spätprogramm. Oder Don Camillo und Peppone plus Ommas Waffeln am Sonntagnachmittag. Oder wie ich meinem späteren Steuerberater …
Berti Vogts hat auf die Frage nach seinem Lebensmotto geantwortet: "Heute ist der schönste Tag der Woche". Was Ihr Motto?
"Geh mir weg mit Mottos!"
Mit Frank Goosen sprach Ben Redelings
Quelle: ntv.de