Technik

Für Smartphones und PCs Terramaster F2-424 macht Backups einfach und schnell

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Der Terramaster F2-424 ist kompakt und leise, aber leistungsstark.

Der Terramaster F2-424 ist kompakt und leise, aber leistungsstark.

(Foto: kwe)

Der Terramaster ist ein günstiger, aber leistungsstarker Netzwerkspeicher. Er stellt auch für Laien eine einfache Backup-Lösung dar, die so nicht nur wertvolle Daten sichern, sondern sich auch große Smartphone-Speicher sparen können. Im Praxistest macht das NAS außerdem als Medienzentrale eine gute Figur.

Viele Menschen vertrauen ihre Daten immer noch lieber Cloud-Diensten an, als einen Netzwerkspeicher (NAS) zu Hause einzurichten, weil es ihnen zu kompliziert oder zu teuer erscheint. Etliche bezahlen auch aus Bequemlichkeit für einen großen Smartphone-Speicher und riskieren so, ihre Fotos und Videos für immer zu verlieren. Doch es gibt heutzutage bezahlbare NAS-Lösungen, für die man auch nicht unbedingt ein IT-Profi sein muss. Ein gutes Beispiel ist dafür der Terramaster F2-424, den ntv.de aus der Sicht von Heimanwendern getestet hat.

An der Rückseite kann man unter anderem USB-Speicher für Backups anschließen.

An der Rückseite kann man unter anderem USB-Speicher für Backups anschließen.

(Foto: kwe)

Im Prinzip ist das Gerät eine besser ausgestattete Variante des F2-212, der für rund 180 Euro der schlichteste NAS von Terramaster ist. Es sieht ihm sogar zum Verwechseln ähnlich, da es das gleiche einfache, aber rustikale 222 x 119 x 154 Millimeter große Kunststoffgehäuse besitzt. Das ändert sich, wenn man die Rückseite betrachtet, denn hier zeigt sich bereits die umfangreichere Ausstattung, für die der Hersteller rund 400 Euro haben möchte.

Starke Ausstattung

Das Basismodell hat nur zwei USB-A-Anschlüsse (USB 2.0/3.0) und einen LAN-Port, der Datenübertragungen mit bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) erlaubt. Das F2-424 verfügt neben einem USB-A-Eingang auch über eine USB-C-Buchse, die mit USB 3.2 Datenübertragungen von bis zu 10 Gbit/s erlaubt. Dazu kommt ein HDMI-2.1-Anschluss und zwei LAN-Ports, die auf bis zu 2,5 Gbit/s kommen. Angetrieben wird das NAS von einem leistungsstarken Intel-N95-Prozessor, dessen vier Kerne mit bis zu 3,4 Gigahertz (GHz) rechnen. Der Chip hat 8 GB DDR5-Arbeitsspeicher zur Seite, bis zu 32 GB sind möglich.

HDDs werden einfach eingesteckt.

HDDs werden einfach eingesteckt.

(Foto: kwe)

Die Festplatten liefert Terramaster nicht mit, zu den 400 Euro für den F2-424 kommen also noch die Anschaffungskosten dafür. Für ein NAS sind 3,5-Zoll-HDDs empfehlenswert, die speziell für den Dauereinsatz in NAS-Systemen konzipiert sind. Im Test kamen zwei Seagate IronWolf mit jeweils 2 TB zum Einsatz, die jeweils etwa 100 Euro kosten. Man kann auch 2,5-Zoll-HDDs mit Adapter verwenden, wenn man möchte. Die Festplatten sind im Handumdrehen eingesetzt, da sie mit Steckleisten montiert werden und kein Werkzeug dafür nötig ist.

Außerdem gibt es zwei Steckplätze für SSDs (NVMe M.2), die man schnell erreicht, indem man zwei Schrauben löst und eine Seitenverkleidung abnimmt. Dieser Speicher kann zwar auch eingebunden werden, dient hier aber am besten zur Cache-Beschleunigung (Hyper Cache). Dabei werden Schreib- und Lesevorgänge auf die HDDs optimiert, indem Dateien zuerst auf der schnelleren SSD abgelegt werden. Das ist speziell für den professionellen Einsatz interessant, Heimanwender können sich das Geld dafür normalerweise sparen. Unterstützte Dateisysteme sind Btrfs und EXT4.

Flotte Datenraten

Links und rechts vom Arbeitsspeicher findet man SSD-Steckplätze.

Links und rechts vom Arbeitsspeicher findet man SSD-Steckplätze.

(Foto: kwe)

Im Test mit Network Speed Tester und einem per LAN-Kabel mit dem Router verbundenen MacBook Air M3 erreichte der Terramaster F2-424 eine durchschnittliche Schreibrate von 249 Megabit pro Sekunde (Mbit/s), was richtig gut ist. Ein 8,5 GB großer Testordner mit rund 1700 Videos und Fotos war in etwa sieben Minuten hochgeladen, der Download dauerte etwa ebenso lange. Da kann man nicht meckern.

Sind die Festplatten eingesetzt und der NAS per LAN-Kabel mit dem Router verbunden, kann man das Gerät einschalten. Um Verbindung mit ihm aufzunehmen, installiert man eine Desktop-Anwendung auf dem PC, sucht damit das NAS und meldet sich an. Nachdem die Festplatten erkannt und akzeptiert wurden, wird das Betriebssystem TOS 5.1 installiert, was nach rund zehn Minuten erledigt ist.

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Der Stromverbrauch hält sich in Grenzen. Im Leerlauf verbraucht der Netzwerkspeicher etwa 17 Watt, bei Schreibvorgängen etwa 22 Watt. Um kein Geld zum Fenster hinauszuwerfen, kann man einstellen, dass sich das Gerät zu bestimmten Zeiten ein- oder ausschaltet.

Läuft das Gerät auch nachts, wird man nicht um den Schlaf gebracht. Solange man es nicht auf dem Nachttisch stehen hat, hört man es praktisch nicht.

Schnell einsatzbereit und übersichtlich

Die Benutzeroberfläche des Betriebssystems TOS 5.1 wird über den Browser oder das TNAS-Dienstprogramm aufgerufen, das man für die Ersteinrichtung benötigt. Sie ist übersichtlich und weitgehend selbsterklärend. Das noch unkompliziertere TOS 6 liegt bereits als Beta vor, im Test war es allerdings für den Alltag noch nicht stabil genug.

Alles richtig gemacht.

Alles richtig gemacht.

(Foto: kwe)

Während der Initialisierung wählt man die RAID-Konfiguration aus, wobei man verschiedene Möglichkeiten hat. Heimanwender entscheiden sich am besten für das voreingestellte TRAID. Damit hat man unter anderem gespiegelte Sicherungen, womit alle Daten doppelt vorliegen, was vor deren Verlust schützt. Die Speicher können unterschiedlich groß sein, was speziell einen späteren Ausbau der Kapazität vereinfacht.

Erste Anlaufstelle sollte der "Sicherheitsberater" sein, der mögliche Schwachstellen aufzeigt und bewertet. Für die Heimanwendung empfiehlt es sich, den Sicherheitsisolierungsmodus zu aktivieren, womit der Zugriff nur im heimischen Netzwerk möglich ist. Wer sich auskennt, kann auch die Firewall so konfigurieren, dass man den NAS auch von unterwegs nutzen kann, ohne ihn angreifbar zu machen.

Viele Möglichkeiten, einfache Backups

Allgemein bietet TOS 5.1 zahlreiche Möglichkeiten für Leute, die sich auskennen, was das Gerät auch für den professionellen Einsatz in kleineren Betrieben interessant macht. Unter anderem findet man im App Center entsprechende Backup-Programme wie Centralized Backup, womit Admins mehrere Zielgeräte verwalten können. Entwickler können Docker Engine für Container-Virtualisierung einsetzen oder der NAS kann als VPN-Server dienen. Das App Center bietet zwar aktuell nur 58 Anwendungen, für die meisten Einsatzzwecke findet sich aber ein passendes Programm. Wer möchte und sich das zutraut, kann auch ein alternatives Betriebssystem wie TrueNAS installieren.

Die Smartphone-App macht Backups zum Kinderspiel.

Die Smartphone-App macht Backups zum Kinderspiel.

(Foto: kwe)

Für Heimanwender empfiehlt sich bei Windows-Rechnern TPC-Backuper, Mac-Nutzer können den Netzwerkspeicher für Time-Machine-Backups verwenden. Mit CloudSync kann man Daten zwischen Cloud-Speichern wie Google Drive, OneDrive oder Dropbox und dem NAS synchronisieren, mit Terra Photos bietet Terramaster eine intelligente Fotoverwaltung.

Eine starke Leistung zeigt der NAS als Multimedia-Server. Im Test ließen sich unter anderem problemlos FHD-Videos auf den Fernseher streamen. Falls es bei 4K-Inhalten Probleme gibt, kann sie der NAS transkodieren.

Sehr gut: TOS 5.1 bietet Snapshot-Funktionen, mit denen sich Momentaufnahmen von Ordnern oder dem Dateisystem für Wiederherstellungen machen lassen. Das erhöht zusätzlich den Schutz vor Datenverlust. Ebenso lassen sich Sicherungen auf angeschlossenen USB-Medien speichern.

An einigen Stellen wirkt TOS allerdings nicht fertig und wackelig, beispielsweise klappt die Installation von Anwendungen nicht immer oder Info-Fenster zu Systemereignissen können nicht geschlossen werden. Für Laien reichen auch die Erklärungen und Anleitungen nicht immer aus oder liegen nur in Englisch vor. Platzhirsch Synology ist hier klar besser. Immerhin bietet Terramaster eine 24-Stunden-Hotline an.

Mehr zum Thema

Wenig Grund zu Kritik geben die Smartphone-Apps. Mit ihnen ist es sehr einfach, Fotos und Videos automatisch sichern zu lassen. Außerdem kann man auf alle Ordner des NAS zugreifen und Dateien manuell hoch- oder herunterladen.

Fazit

Wer einen relativ unkomplizierten Netzwerkspeicher sucht, der zukunftsfähig und stark ausgestattet ist, ohne ein Vermögen zu kosten, ist mit dem Terramaster F2-424 bestens bedient. Für gelegentliche Backups tut es aber auch der weniger als halb so teure F2-212.

Quelle: ntv.de

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