Nach dem Anschlag in Hanau wird schnell klar, dass der Täter aus rassistischen Motiven handelte. Ein Gutachten stellt jetzt fest: Die "rechtsradikale Ideologie" verband sich auf fatale Weise mit Wahnvorstellungen. Der Attentäter sah sich als Verschwörungsopfer.
Am 19. Februar erschießt ein Mann neun Menschen mit ausländischen Wurzeln. Ein halbes Jahr später rufen die Familien der Opfer dazu auf, gegen Rassismus einzutreten. Wegen Corona-Beschränkungen dürfen nur 249 Teilnehmer zur Kundgebung kommen, eine Demo wurde kurzfristig abgesagt.
Eigentlich wollten die Bürger der hessischen Stadt Hanau am Samstag der Opfer des rassistischen Anschlags gedenken. Doch die geplante Kundgebung wird nicht stattfinden. Nach Angaben der Stadt ist die Zahl, der neu mit Corona infizierten Menschen bedenklich hochgeschnellt.
Ob Anders Breivik, der Attentäter von Hanau, Stephan B. aus Halle oder viele andere: Neben Ihrem rassistischen, rechtsextremen und antisemitischen Weltbild eint die Massenmörder der Hass auf Frauen. Inzwischen hat sich eine regelrechte Szene organisiert, die immer gefährlicher wird. Von Michael Ortmann
Der rassistische Anschlag von Hanau hinterlässt traumatisierte Angehörige, die wegen der Corona-Pandemie kaum auf psychotherapeutische Hilfe zurückgreifen und kaum einen Alltag führen können. Knapp ein halbes Jahr später fordern Angehörige nun endlich Antworten von Behörden.
Im Februar erschießt ein Mann in Hanau bei einem rassistischen Terrorakt neun Menschen. In Halle tötet ein Rechtsextremist zwei Opfer, nachdem ein Anschlag auf die Synagoge der Stadt scheitert. Die Angehören haben Anspruch auf finanzielle Hilfen der Bundesregierung. Nun liegen Zahlen dazu vor.
Nach dem Terroranschlag von Hanau setzt die Bundesregierung einen Kabinettsausschuss zum Rechtsextremismus ein. Dieser vereinbart auf seiner ersten Sitzung, bis Oktober konkrete Vorschläge im Kampf gegen Rassismus zu machen. Auch die aktuellen Corona-Proteste werden mit Sorge betrachtet.
Das Attentat von Hanau versetzt Deutschland im Februar in Schockstarre. Einen Tag nach der Tat stehen die Flaggen in Berlin auf halbmast, am Brandenburger Tor gedenken Bürger und Politiker der Opfer. Gleichzeitig wird im Bundestag laut eines Medienberichts trotz Verbots Karneval gefeiert.
Der Angreifer von Hanau hat laut einem Medienbericht Schießtrainings in der Slowakei besucht. Mindestens zwei Mal soll er dort bei einer Veranstaltung einer privaten Sicherheitsfirma gewesen sein.
Am Wochenende berichten Medien, das Bundeskriminalamt würde den Anschlag von Hanau nicht mehr als rechtsextrem bewerten. Nun äußert sich BKA-Chef Münch und widerspricht. Der Anschlag sei eindeutig die Tat eines Rassisten, erklärt er.
Einem Medienbericht zufolge sieht das Bundeskriminalamt im Täter von Hanau keinen Rechtsextremisten. Vielmehr soll der 43-Jährige, der neun Menschen erschossen hat, abstrusen Verschwörungstheorien gefolgt sein.
Linken-Politikerin Jelpke hält die Entwicklung für "ermutigend": 2019 gab es weniger Aufmärsche von Rechtsextremen im Vergleich zu 2018 - dafür allerdings mehr Rechtsrock-Konzerte. Und der Verfassungsschutz hat keinen Zweifel, wo die größte Gefahr für die Demokratie lauert.
Einmal mehr wird im Bundestag über einen rechtsextremen Anschlag debattiert. Im Fokus steht mal wieder die AfD. Ihre Täter-Opfer-Umkehr hat inzwischen bizarre Ausmaße angenommen. Von Benjamin Konietzny
Ein Rassist greift zur Waffe und erschießt mehrere Menschen. Der Terroranschlag in Hanau hat die Bundesrepublik tief erschüttert. In einer Bundestagsdebatte zu dem Thema machen sich die Parteien gegenseitig Vorwürfe.
Bei dem rassistischen Anschlag von Hanau sterben neun Menschen mit ausländischen Wurzeln. Spitzenpolitiker und Angehörige erinnern mit einer bewegenden Trauerfeier an die Opfer und fordern Konsequenzen.
Im Bundestags-Innenausschuss berichten Ermittler über ihre Erkenntnisse zu der rechtsextremistischen Terrortat in Hanau. Dabei stellt sich heraus: Tobias R. hat an dem Abend seiner Tat schon mit den Behörden zu tun. Fragen wirft auf, dass die Polizei die Wohnung des Verdächtigen erst nach Stunden stürmt.