Vatikan

Die katholische Kirche ist nach der umstrittenen Aufhebung des Kirchenbanns über die Piusbruderschaft mit einer Austrittswelle konfrontiert. Das Vertrauensverhältnis sei "ein wenig lädiert", so Vatikan-Experte Eberhard von Gemmingen. Unterdessen kündigt Holocaust-Leugner Williamson an, vorerst nicht widerrufen zu wollen.

Der Kampf gegen eine fortschrittlichere Ausrichtung der katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eint Richard Williamson, Bernard Fellay, Alfonso de Galaretta und Bernard Tissier de Mallerais.

Papst Benedikt ist im Fall des Holocaust-Leugners Williamson ohne Druckmittel. Eine erneute Exkommunikation ist nicht möglich. Im Interview mit n-tv.de wirft der Theologen Lüdicke dem Vatikan Blauäugigkeit vor.

Die Rehabilitierung des Holocaust-Leugners Williamson durch den Papst ist auf das schlechte Gewissen des Vatikans gegenüber der konservativen Bruderschaft zurückzuführen, meint Kirchenrechtler Lüdicke.

Der Vatikan hat den Traditionalisten-Bischof Williamson aufgefordert, seine Leugnung des Holocaust zu widerrufen. Er solle sich "eindeutig und öffentlich" davon distanzieren.

Der Vatikan hat in einer Pressemitteilung den Traditionalisten-Bischof Richard Williamson der Priesterbruderschaft St. Pius zum Widerruf seiner Holocaust-Leugnung aufgefordert. Die Mitteilung ist in drei Punkte unterteilt.

Im Streit über den Holocaust-Leugner Williamson macht der Vatikan deutlich, dass er Forderung von Bundeskanzlerin Merkel nach Klarstellung für unangebracht hält. Die Haltung von Benedikt XVI. zum Völkermord der Nazis an sechs Millionen europäischen Juden "könnte klarer nicht sein", erklärt Vatikan-Sprecher Lombardi.

Der reaktionäre Lefebvre-Bischof Richard Williamson hat sich in einem Brief an den Vatikan für die Folgen seiner öffentlichen Leugnung des Holocaust entschuldigt - inhaltlich jedoch nichts zurückgenommen.

Das israelische Ober-Rabbinat friert wegen der Rehabilitierung eines Holocaust-Leugners durch Papst Benedikt XVI. die offiziellen Beziehungen zum Vatikan ein.

Israel hat Äußerungen eines Vatikan-Vertreters kritisiert, der die Situation im Gazastreifen mit einem riesigen Konzentrationslager verglichen hat.