Waffenlieferung

"Ich schäme mich zutiefst, dass es zu spät war." Bei seinem Besuch in der Ukraine spricht Wirtschaftsminister Habeck auch über die Vergangenheit. Im Gespräch mit Präsident Selenskyj entschuldigt er sich für die späte Einsicht in Deutschland, Waffen an das Land zu liefern.

Nur wenige Wochen nach der Ankündigung meldet Warschau Vollzug. Polen stellt dem Nachbarn Ukraine die erste Tranche der in Aussicht gestellten Kampfflugzeuge zur Verfügung. Jüngst hatte auch die Slowakei geliefert.

Nahe der rumänischen Grenze zur Ukraine baut Rheinmetall "mit Hochdruck" ein Wartungs- und Logistikzentrum auf. Westliche Kampfsysteme für die Ukraine wie der Leopard 2 sollen dort einsatzbereit gehalten werden. Ein ähnliches Zentrum steht in Litauen.

Es ist geklärt: Polen liefert Kampfjets an die Ukraine, die jedoch nicht aus DDR-Beständen stammen. Die Bundesregierung muss die Lieferung also nicht genehmigen. Bundeskanzler Olaf Scholz bleibt so eine unangenehme Entscheidung erspart.

Genau wie das ukrainische Militär auch, soll Russland Probleme bei der Beschaffung von Munition und Waffen haben. Die US-Regierung glaubt, dass ein Waffenhändler deswegen versucht, ein Abkommen mit Nordkorea zu vermitteln. Der Mann wird nun sanktioniert.

Deutschland stockt bis ins nächste Jahrzehnt seine Militärhilfen für die Ukraine um weitere zwölf Milliarden Euro auf. Das Geld kommt größtenteils über neue Kredite. Aus den Mitteln sollen auch durch Lieferungen entstandene Lücken im Bundeswehr-Bestand geschlossen werden.

Der Westen ist genervt von der Schweiz. Mit Verweis auf ihre jahrhundertealte Neutralität blockieren die Eidgenossen Waffen- und Munitionslieferungen, die NATO-Staaten an die Ukraine weiterreichen wollen. Und selbst im Fall einer Reform gelangt Schweizer Kriegsmaterial erst in ein paar Jahren nach Kiew. Von Kevin Schulte

14 Kampfpanzer des Typs Challenger 2 will London der Ukraine zur Verfügung stellen. Nach einem mehrwöchigen Intensiv-Training sind die Soldaten nun bereit, diese im Gefecht einzusetzen. Sie sollen bereits auf dem Weg an die Front sein.

Die ukrainischen Streitkräfte kündigen zuletzt eine Gegenoffensive im umkämpften Osten des Landes an. Doch Präsident Selenskyj dämpft nun die Erwartungen: Ein möglicher Angriff der ukrainischen Streitkräfte müsse noch warten. Noch würden wichtige Lieferungen aus dem Westen ausstehen.

Die Slowakei will der Ukraine 13 Kampfjets überlassen, die sie einst als damalige Tschechoslowakei von der Sowjetunion erhalten hatte. Eine nicht zulässige Weitergabe, beschwert sich nun wiederum Moskau. Als Beleg veröffentlicht das russische Außenministerium den damaligen Vertrag.