Wirtschaft

Export bricht ein Moskau: Gasproduktion sinkt deutlich

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Russland hat die Gasförderung im zu Ende gehenden Jahr um gut ein Achtel gedrosselt.

(Foto: picture alliance/dpa/Gazprom)

Die EU hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine begonnen, ihre Energieversorgung umzubauen. Im Mittelpunkt steht die massive Drosselung russischer Lieferungen. Moskau muss in der Folge seine Produktion zurückfahren und einen erheblichen Rückgang der Verkäufe melden.

Russland erwartet, dass seine Erdgasproduktion in diesem Jahr wegen der internationalen Sanktionen erheblich sinken wird. So werde rund 12 Prozent weniger Gas gefördert und gut ein Viertel weniger ins Ausland verkauft werden. Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, dass der Rückgang der Gasproduktion im Vergleich zum Vorjahr größtenteils auf die Schließung der Exportinfrastruktur zurückzuführen sei. Der Großteil der Verkäufe erfolgt über Pipelines, vor allem nach Europa.

Russlands Energieexporte stehen unter dem Druck internationaler Sanktionen und der Bemühungen Europas, das seit langem zu den Hauptabnehmern von russischem Gas gehört, die Käufe und die an Russland gezahlten Preise für Öl und Gas zu begrenzen. Nowak sagte auch, dass die Produktion und der Export von verflüssigtem Erdgas, das per Schiff transportiert wird, bis zum Jahresende um rund 8,7 Prozent steigen werden.

Nowak hatte bereits zuvor gesagt, dass Russland seine Ölproduktion als Reaktion auf die Anfang des Monats eingeführten westlichen Preisobergrenzen bis Anfang nächsten Jahres um 500.000 bis 700.000 Barrel pro Tag reduzieren könnte, was einer Kapazitätsreduzierung von fünf bis sieben Prozent entspräche. Es wird erwartet, dass der russische Präsident Wladimir Putin in dieser Woche ein Dekret über Moskaus Reaktion auf die westlichen Ölpreisobergrenzen unterzeichnet, die darauf abzielen, die Kriegskasse des Kremls zu leeren.

Nowak: Schwierig, aber nicht düster

Die Europäische Union und Großbritannien haben ebenfalls die Lieferung von russischem Rohöl auf dem Seeweg verboten. Russische Regierungsbeamte haben die Auswirkungen der Preisobergrenzen und anderer Sanktionen auf den russischen Öl- und Gassektor, das Lebenselixier der russischen Wirtschaft, heruntergespielt.

Nowak, ein ehemaliger Energieminister, sagte zu Tass, dass sich dieses Jahr für den russischen Brennstoff- und Energiebereich zwar als äußerst schwierig erwiesen habe, dass es aber letztlich gar nicht so düster gewesen sei.

Seit Moskaus Einmarsch in der Ukraine im Februar haben die russischen Behörden die Veröffentlichung von Handelsstatistiken, einschließlich der Öl- und Gasproduktion, eingestellt, um die Wirtschaft und die heimischen Unternehmen vor weiteren Sanktionen zu schützen. Diese Änderung erschwert eine unabhängige Überprüfung der Behauptungen Moskaus, es sei in der Lage gewesen, seine Wirtschaft vor Sanktionen zu schützen.

Im Januar, als die letzten Daten vorlagen, beliefen sich die Erdgasexporte auf insgesamt 9,5 Milliarden US-Dollar und der Wert der LNG-Exporte auf 1,26 Milliarden Dollar, wie der Föderale Zolldienst Russlands mitteilte.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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