Wirtschaft

Wärmewende als Priorität Rund die Hälfte der Stadtwerke unter finanziellem Druck

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Die wichtigsten Themen für Stadtwerke derzeit: Die Wärmewende und der Ausbau erneuerbarer Energiequellen.

Die wichtigsten Themen für Stadtwerke derzeit: Die Wärmewende und der Ausbau erneuerbarer Energiequellen.

(Foto: picture alliance / Rupert Oberhäuser)

Die Energiekrise des vergangenen Sommers hallt noch immer nach. Es sind die niedrigsten Werte seit der Finanzkrise: Nur 44 Prozent der Stadtwerke in Deutschland bewerten ihre Aussichten als "gut" oder "sehr gut". Knapp die Hälfte erzielte ein schlechteres Ergebnis als im Vorjahr.

Für die deutschen Stadtwerke stehen der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Umsetzung der Wärmewende ganz oben in der Prioritätenliste. Das geht aus einer Umfrage des Energiedachverbandes BDEW und der Beratungsgesellschaft EY hervor, deren Ergebnisse dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegen. Demnach nennen neun von zehn Unternehmen den Ausbau Erneuerbarer Energiequellen und die Wärmewende als ihre derzeit wichtigsten Themen.

Knapp die Hälfte (48 Prozent) der kommunalen Versorgungsunternehmen verbuchte im Jahr 2022 ein niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr. Das drückt auf die Stimmung: Nur 44 Prozent der 100 befragten Unternehmen schätzen ihre Aussichten laut der Umfrage als "gut" oder "sehr gut" ein. Das ist der niedrigste Wert seit der Finanzkrise der Jahre 2008/2009.

Erhöhter Transformationsdruck?

EY-Experte Andreas Siebel spricht von einem erhöhten Transformationsdruck in den Bereichen Energie, Mobilität und Wärme. Doch BDEW-Chefin Kerstin Andreae zeigt sich optimistisch: "Stadtwerke sind bereit, weiterhin in Energiewende-Technologien zu investieren und die Versorgungssicherheit zu stärken", sagte sie dem RND.

Andreae bezeichnet denn auch die Stadtwerke als einen unverzichtbaren Akteur für die kommunale Wärmeplanung. Neben Wärmepumpen und Fernwärme seien insbesondere für den Wohnungsbestand auch gasbasierte Systeme, die künftig mit erneuerbaren und dekarbonisierten Gasen betrieben würden, eine Option.

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Die Befragung ergab zudem, dass noch nicht einmal jedes dritte Stadtwerk (29 Prozent) eine echte Dekarbonisierungsstrategie zum Ausbau klimafreundlicher Lösungen für die Kunden und den eigenen Betrieb hat. Ein Fünftel hat mit diesem Thema bislang gar nichts am Hut. Gut die Hälfte hat angegeben, sich in einem "strategischen Prozess" zu befinden.

EY-Experte Siebel warnte: "Ohne Dekarbonisierungsstrategien werden Stadtwerke ihrer Rolle als Umsetzer der Energiewende vor Ort nicht gerecht werden können." Unter anderem das Erschließen neuer Geschäftsmodelle in der Wärmewende würden zu zentralen Handlungsfeldern in den kommenden Jahren.

Quelle: ntv.de, cls

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