Dividende und Rückkauf US-Banken heben nach Stresstest Ausschüttungen an
29.06.2024, 10:27 Uhr Artikel anhören
Die Bankbilanzen sind etwas riskanter und die Ausgaben höher, fasst die Fed die Test-Ergebnisse zusammen.
(Foto: REUTERS)
Im Großen und Ganzen bestanden - das ist das Fazit des Stresstests der US-Banken. In der Folge wenden sich die Häuser nun den Aktionären zu und öffnen die Kassen. Gleich reihenweise heben sie die Quartalsausschüttungen an und widmen sich der Kurspflege.
Die größten US-Banken haben nach dem Stresstest wie erwartet erklärt, die Auszahlungen an die Investoren zu erhöhen. Die Banken reagieren auf die Untersuchungen der US-Notenbank Fed in der Regel nach einem bekannten Muster. Die Zentralbank teilte zunächst die Ergebnisse der jährlichen Tests mit, wobei die Banken erfuhren, wie sich diese auf das von ihnen zu haltende Kapital auswirken. Die Banken gleichen diese Nachricht dann mit neuen Plänen zur Ausschüttung von Geld an die Anleger durch Dividenden und Aktienrückkaufprogramme aus.
Hier eine Übersicht über einige der Ankündigungen von US-Banken, die in dieser Woche den Stresstests unterzogen wurden:
- JP Morgan Chase erhöht seine Dividende von 1,15 auf 1,25 Dollar und kündigte ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 30 Milliarden Dollar an, das im Juli in Kraft tritt.
- Die Citi erhöht ihre Dividende von 53 auf 56 Cents. "Citi wird weiterhin Aktienrückkäufe von Quartal zu Quartal beurteilen", teilte die Bank ferner.
- Die Bank of America erhöht ihre Dividende von 24 auf 26 Cents.
- Wells Fargo hebt seine Dividende von 35 auf 40 Cents an. Die Bank will vom dritten Quartal 2024 bis zum zweiten Quartal 2025 "über Kapazitäten zum Rückkauf von Stammaktien verfügt" und diese Option prüfen.
- Goldman Sachs kündigte an, dass es seine Dividende ab Juli von 2,75 auf 3,00 Dollar erhöhen wird.
- Morgan Stanley kündigte an, seine Ausschüttung von 85 auf 92,5 Cents zu erhöhen. Die Bank kündigte zudem ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 20 Milliarden Dollar ohne festes Verfallsdatum an, das im dritten Quartal beginnen soll.
Die Bankhäuser haben die jährliche Prüfung der Fed im Großen und Ganzen bestanden, wie die Anfang der Woche veröffentlichten Ergebnisse zeigten. Die Fed erklärte, die Tests hätten gezeigt, dass die größten US-Kreditinstitute über ausreichend Kapital verfügten, um einer wirtschaftlichen Katastrophe standzuhalten, und wies gleichzeitig darauf hin, dass die Risikobereiche bei den Banken, wie zum Beispiel steigende Kreditkartenguthaben, zunehmen.
"Während der Schweregrad des diesjährigen Stresstests mit dem des letzten Jahres vergleichbar ist, führte der Test zu höheren Verlusten, da die Bankbilanzen etwas riskanter und die Ausgaben höher sind", erklärte Michael Barr, der stellvertretende Vorsitzende der Fed für die Aufsicht, in einem Statement.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ