Wirtschaft

Chip-Expertise gegen ZollsenkungUSA sollen an Deal mit Taiwan arbeiten

26.11.2025, 16:31 Uhr
Taiwan-Semiconductor-Manufacturing-Company-TSMC-CEO-C-C-Wei-speaks-alongside-United-States-President-Donald-Trump-after-he-announced-a-100-billion-U-S-investment-by-TSMC-in-the-Roosevelt-Room-of-the-White-House-on-March-3-2025-in-Washington-D-C-TSMC-is-the-leading-manufacturer-of-high-end-semiconductor-chips-in-the-world
TSMC-Chef Wei findet für sein US-Werk keine Fachkräfte. US-Präsident Trump will, dass diese angelernt werden. (Foto: picture alliance / CNP/AdMedia)

Die USA wollen ihre heimische Chip-Industrie stärken und verhandeln dazu Insidern zufolge mit Taiwan. Es geht demnach um neue Investitionen und die Ausbildung von US-Arbeitskräften. Im Gegenzug könnten US-Zölle sinken.

Insidern zufolge verhandelt die US-Regierung mit Taiwan über ein Abkommen zur Stärkung ihrer Halbleiterindustrie. Im Kern gehe es um neue Investitionen aus Taiwan und die Ausbildung amerikanischer Arbeitskräfte. Das berichten fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Im Gegenzug hofft Taipeh auf niedrigere US-Zölle. Diese liegen derzeit bei 20 Prozent; Halbleiter sind bislang ausgenommen.

Die geplante Ausbildungsoffensive soll TSMC helfen, qualifizierte Arbeitskräfte für seine neuen US-Fabriken zu finden. Konzernchef C.C. Wei hatte im Januar erklärt, der Bau des Werks in Arizona dauere wegen Fachkräftemangels mindestens doppelt so lange wie in Taiwan.

US-Präsident Donald Trump hatte betont, ausländische Fachkräfte seien als Anschubhilfe notwendig. "Unsere Leute müssen angelernt werden", sagte Trump vergangene Woche. "Wir werden keinen Erfolg haben, wenn wir es Leuten, die Milliarden von Dollar investieren, nicht erlauben, viele ihrer Leute mitzubringen, um die Fabrik zu eröffnen und zum Laufen zu bringen."

Den Insidern zufolge sollen taiwanische Firmen wie TSMC ihre US-Aktivitäten ausweiten. Zudem wollen die USA beim Aufbau von Wissenschaftsparks taiwanisches Know-how nutzen. Die zugesagten Investitionen sollen geringer ausfallen als die der regionalen Rivalen Südkorea und Japan. Das Weiße Haus bezeichnete Berichte über mögliche Handelsabkommen als Spekulation. TSMC lehnte eine Stellungnahme ab. Das Unternehmen investiert 165 Milliarden Dollar in den Bau von Chip-Fabriken in Arizona, weil das Geschäft mit KI-Anwendungen boomt. Der Großteil der Produktion wird jedoch in Taiwan verbleiben.

Ein Abkommen zwischen den USA und Taiwan könnte die chinesische Regierung verärgern. Sie betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz. Die USA sind Taiwans wichtigster internationaler Unterstützer und Schutzmacht, obwohl die beiden Länder keine formellen diplomatischen Beziehungen unterhalten.

Quelle: ntv.de, lwe/rts

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