Im Stil unterscheiden sich Donald Trump und Joe Biden allemal, für eine Abwendung vom protektionistischen Kurs steht der designierte US-Präsident aber nicht. In Teilbereichen rechnen deutsche Unternehmen trotzdem mit einschneidenden Veränderungen. Davon könnten einige profitieren.
Kurz vor seinem Ausscheiden dreht US-Präsident Trump noch einmal an der Strafzoll-Schraube. Wegen umstrittener Subventionen für Boeing und Airbus überziehen sich die USA und Europa gegenseitig mit Strafen. Nun trifft es französischen Cognac und deutschen Wein. Die EU verhandelt bereits mit Biden.
Seit Jahren streiten die USA und die Europäische Union wegen illegaler Zuschüsse für Airbus und Boeing. Nachdem die EU im November Strafzahlungen auf US-Importe erhoben hat, legt Washington nun nach. Betroffen von den neuen Sonderabgaben sind Flugzeugbauteile und alkoholische Getränke.
Die US-Bürger haben gewählt: Im Januar soll Joe Biden neuer Präsident werden. Folgt damit eine radikale wirtschaftliche Neuausrichtung? Gehören Strafzölle und Handelskriege der Vergangenheit an? Der deutsche Mittelstand setzt darauf, hofft - und mahnt.
Der Handelskrieg mit China ist eines der großen Projekte des scheidenden US-Präsidenten. Anders als bei vielen anderen Maßnahmen will sein Nachfolger die damit verbundenen Zölle erst einmal weiterlaufen lassen. Dennoch klingt das bei Biden anders als bei Trump, vor allem für europäische Ohren.
Um die Beziehungen zwischen China und Australien ist es schon länger nicht gut bestellt. Nun heizt Peking die angespannte Stimmung zusätzlich auf und bringt Antidumping-Maßnahmen ins Spiel - zum Schutz der heimischen Weinindustrie.
Wird der designierte US-Präsident Joe Biden die hohen Erwartungen an ihn erfüllen? Die Handelsexpertin Bendinger-Rothschild ist zuversichtlich. Biden signalisiere, "wir sind nicht mehr im rechtsfreien Raum von 'anything goes'". Aber die Deeskalation der Trump-Politik werde Jahre brauchen.
Das ging schnell: Weniger als einen Tag nach der Ankündigung gelten nun Zölle auf eine ganze Reihe von US-Produkten. Auslöser sind unerlaubte Subventionen der USA für den Flugzeugbauer Boeing.
In den Nachwehen der US-Wahl könnte die EU den Handelsstreit mit Washington anfachen. Denn laut Diplomatenkreisen könnten bereits Anfang kommender Woche Strafzölle auf US-Waren im Milliardenwert verhängt werden. Der noch amtierende US-Präsident Trump hatte bereits eine harte Reaktion angedroht.
Im Handelsstreit zwischen den USA und China hatte Washington 2018 Strafzölle auf chinesische Waren verhängt. Die WTO entschied: Diese verstoßen gegen internationale Handelsregeln. Die US-Regierung will das nicht hinnehmen und geht jetzt in Berufung. Peking kritisiert das taktische Vorgehen.
Seit mehr als 15 Jahren streiten sich die Europäer und die USA um Beihilfen für ihre Flugzeugbauer Airbus und Boeing. Nachdem die WTO der EU vergangene Woche Strafzölle erlaubte, lehnt der zuständige Kommissar nun ein US-Angebot ab.
Der Streit über die Frage, ob staatliche Kredite an Boeing und Airbus illegale Beihilfen sind, schwelt seit 16 Jahren. Die Welthandelsorganisation hat der EU erst in dieser Woche zugestanden, Strafzölle auf US-Waren zu erheben. Das passt US-Präsident Trump gar nicht - und das lässt er Brüssel auch wissen.