Jeder Haushalt ein KraftwerkWie ein Energie-Startup Deutschland vernetzen will

Hunderte Unternehmen in Deutschland verdienen ihr Geld mit erneuerbaren Energien. Synergien bleiben oftmals aus. Das Energie-Startup 1Komma5 Grad will Haushalte miteinander vernetzen. Wie das auch den Unternehmen helfen kann, erzählt Managerin Sophia Rödiger im ntv-Podcast "So techt Deutschland".
Unternehmen und Verbraucher wissen nicht, wie es weitergeht mit der Energiewende. Die Aufträge für Wärmepumpen sind eingebrochen. Als "ein großes Chaos", schätzt Sophia Rödiger vom Energie-Startup 1Komma5 Grad die Lage im ntv-Podcast "So techt Deutschland" ein.
Das Hamburger Startup hat einen "Masterplan mit drei Kapiteln" entwickelt, berichtet Marketingchefin Rödiger. Zu den drei Schritten gehört es, die Wertschöpfungskette neu zu denken und zu digitalisieren. "Schritt Nummer zwei ist die Intelligenz, die wir dem Ganzen einhauchen müssen", erklärt Rödiger. Das würde dann zum Beispiel bedeuten, dass die Wärmepumpe mit der Solaranlage spricht.
1Komma5 Grad versteht sich in diesem Zusammenhang als Technologieplattform für Energie, so die Managerin. Dafür bekommen Kunden ein kleines Gerät installiert, das für die Vernetzung und Steuerung des Energieverbrauchs zuständig ist. Dann sollte der Eigenverbrauch so optimiert werden, dass Verbraucher entweder auf den eigenproduzierten Strom zurückgreifen oder am Markt Strom kaufen. "Schritt Nummer drei ist dann, dass wir alle Haushalte miteinander vernetzen und wirklich so von einer grünen Energiequelle sprechen, die von Wind und Sonne lebt." Jeder Haushalt würde dann wie ein dezentrales Kraftwerk fungieren, erklärt Rödiger die langfristige Vision.
Eigene Solarmodulfabrik
Um das zu erreichen, kauft sich 1Komma5 Grad am Markt in Handwerksunternehmen ein. "Wir suchen uns die Größten im Markt, die schon Expertise haben, die das Ganze schon ein paar Jahre tun und aufgebaut haben und die den Unternehmergeist haben", so Rödiger. So mancher Betrieb habe es durch die Hilfe des Startups schon von 30 auf 130 Angestellte geschafft, ergänzt die Marketingchefin.
Ab nächstem Jahr will das vom ehemaligen Tesla-Deutschlandchef, Philipp Schröder, gegründete Startup laut einem Bericht des Handelsblatts selbst Solarmodule produzieren. Bis 2030 wolle das Unternehmen die Produktion in der Fabrik in Ostdeutschland auf bis zu fünf Gigawatt ausbauen.