Kleidung, Essen und Benzin Es gibt mehr fürs Geld
21.05.2010, 12:46 UhrDas Leben wird immer teurer? Mitnichten. Die aktuelle Kaufkraftstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft beweist das Gegenteil. Nicht einmal an der Tankstelle war früher alles besser.
Die Deutschen können sich für ihr Geld heute mehr leisten als vor 50 Jahren. Im Schnitt müssten sie für den gleichen Warenkorb nur ein Drittel so lange arbeiten wie im Jahr 1960. Das hat eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) ergeben. Trotz höherer Steuern und Sozialabgaben sind demnach die Verdienste schneller gestiegen als das Preisniveau.
Die Kaufkraftentwicklung ist allerdings in den verschiedenen Produktkategorien sehr unterschiedlich. Für Lebensmittel wie Brot und Butter müssen die Deutschen heute weniger arbeiten als früher. Ein Pfund Kaffee war vor 50 Jahren zum Beispiel nach etwas mehr als dreieinhalb Stunden verdient - heute sind es 19 Minuten. Kabeljau, damals der am weitesten verbreitete Fisch, ist dagegen im Wert gestiegen.
Billiger einkleiden
Überdurchschnittlich gewachsen ist die Kaufkraft für Bekleidung und Schuhe, vor allem seit der Wiedervereinigung. Vom Nettostundenlohn können die Deutschen heute rund ein Drittel mehr zum Anziehen kaufen als 1991. Und im Vergleich zu 1960 hat sich die Kaufkraft für Kleider und Anzüge vervierfacht. Dienstleistungen wie die Tageszeitung oder der Friseur kosten – relativ zum Arbeitslohn - etwa gleich viel wie damals.
Selbst Benzin ist kein Preistreiber: Ein Liter Normalbenzin ist heute nach durchschnittlich fünf Minuten verdient. Vor 50 Jahren musste dafür eine Viertelstunde Arbeit aufgewendet werden. Erschwinglich geworden ist laut der Studie auch Unterhaltungselektronik: Für 13 Stunden Arbeit gibt es heute einen handelsüblichen Röhrenfernseher. Ein einfacher Schwarz-Weiß-Fernseher kostete 1960 den Gegenwert von 350 Arbeitsstunden.
Quelle: ntv.de, dpa