Ratgeber

Den Teufelskreis durchbrechen Schluss mit dem Grübeln

Wieso, weshalb, warum? In schwierigen Lebensphasen ist Grübeln normal. Doch wer sich ständig den Kopf zermartert, empfindet sein Leben belastender und läuft Gefahr an einer Depression zu erkranken.

Probleme sollten aktiv angegangen werden.

Probleme sollten aktiv angegangen werden.

(Foto: imago/Westend61)

Grübeln ist unproduktiv. Grübeln nervt. Grübeln kann krank machen. Denn das brotlose Sinnieren verstärkt negative Gefühle, sorgt für Unkonzentriertheit, verhindert oftmals eine Problemlösung und kann schlimmstenfalls zu einer ernsthaften Depression führen. Grübler hoffen zwar durch das gedankliche Durchspielen der vielen "Warum-Fragen" eine Lösung für ihr Problem zu finden, glauben aber selbst nicht daran - oder können sich zu keiner Problemlösung durchringen. Grübeln lähmt. Und Grübeln verursacht im Körper Stress.

Wissenschaftlich wird dem Zuviel an Grübeleien verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet und auch im Rahmen von Depressionen behandelt. Dabei ist es zunächst wichtig zu unterscheiden, wann man sich mehr oder weniger sinnlosen Gedankenstrudeln hingibt oder ob man tatsächlich nachdenkt. Der mit der Problematik seit langem befasste Psychotherapeut Tobias Teismann rät hier zur Zwei-Minuten-Regel. Wer in Gedanken versinkt, sollte sich nach zwei Minuten folgende Fragen stellen: Bin ich mit der Problemlösung vorangekommen? Gibt es einen Erkenntnisgewinn? Hat sich die Stimmung gebessert? Lauten die Antworten nein, wurde "nur" gegrübelt. An dieser Stelle ist es wichtig, dem Problem aktiv zu begegnen.

Um das ewige Gedankenkarussell zu stoppen, hat die Stiftung Warentest basierend aus Empfehlungen von Psychologen fünf Tipps gegen das gedankliche Hamsterrad zusammengestellt:

Problem erkennen

Um ein Problem lösen zu können, muss es zunächst erkannt sein. Hier ist vor allem auch Ehrlichkeit sich selbst gegenüber gefragt.

Ziel festlegen

Was soll anders werden? Erst wenn dass feststeht, kann über mögliche Lösungswege nachgedacht werden.

Lösungsweg suchen

Es sollte alles notiert werden, was zu einer Verbesserung der Situation führen könnte - auch zunächst absurde Gedanken können zu einem sinnvollen Lösungsweg führen.

Einen Weg wählen

Gibt es mehrere Lösungsansätze, sollte abgewogen werden, welche Vor- und Nachteile bietet der jeweilige Ansatz? Im Anschluss sollte sich für einen Weg entschieden werden und die konkrete Umsetzung geplant werden.

Neuer Anlauf

Brachte der gewählte Lösungsansatz keinen Erfolg, sollte ein anderer versucht werden.

Darüber hinaus empfehlen Psychologen auch Ablenkung - selbst wenn diese nur eine vorübergehende Pause für den Kopf bedeutet. Und auch Übungen zur Achtsamkeit kommen infrage. Oder das Aufschreiben des Problems und eine spätere gezielte Auseinandersetzung damit. 

Wer trotz dieser Übungen zu keinem befriedigenden Ergebnis kommt, sollte den Gang zum Psychotherapeuten in Betracht ziehen. Dieser kann professionell dabei helfen, den Teufelskreis der Grübelei zu durchbrechen und Probleme tatsächlich zu lösen. 

Quelle: ntv.de, awi

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