Googles Flugpreissuche im Check Schöner, aber nicht günstiger
04.01.2014, 15:45 UhrGoogle Flights gibt es schon seit einer ganzen Weile, in Deutschland startete der Konzern seine Flugsuche aber erst Ende Oktober. Die Konkurrenz ist stark. Kann Googles Preisvergleich mehr?
Opodo, Swoodoo, Momondo oder Fluege.de – der Markt der Flupreisportale ist mittlerweile so unübersichtlich wie die Liste der dort geführten Airlines. Seit gut zwei Monaten steht Reisewilligen eine weitere Alternative zur Flugpreissuche zur Verfügung: Google. Wer auf der Google-Startseite den Menüpunkt "Mehr" öffnet, kommt zur neuen Flugpreissuche. Aber kann die auch mehr als Konkurrenz? n-tv.de hat sich das neue Google-Angebot näher angesehen.
Der erste Eindruck: Die Seite wirkt wohltuend aufgeräumt. Keine bunten Bilder, keine Anzeigen, keine überbordende Optik. Das minimalistische Google-Layout präsentiert nur die Suchfelder für Start und Ziel und die gewünschten An- und Abflugtermine. Letztere lassen sich auch händisch eintragen, man muss sich also nicht durch eine Tabelle fummeln. Das Format wird automatisch erkannt.
Der Startort ist standardmäßig schon eingetragen – Google kennt seine Nutzer. Der Ort lässt sich natürlich auch noch ändern. Auf einer Karte sind mögliche Reiseziele auf der ganzen Welt plus Flugpreis eingetragen. Wer zwar weiß, wann er verreisen will, aber noch keine Ahnung hat, wohin, kann sich hier einen Überblick verschaffen.
Blitzschnelle Ergebnisse
Soweit so gut – aber wie funktioniert die Suche? Zunächst einmal: erstaunlich schnell. Während andernorts mitunter eine halbe Minute vergeht, bis alle Ergebnisse geladen sind, präsentiert Google seine Treffer schneller auf den Bildschirm, als man blinzeln kann. Ganz oben steht nicht zwangsläufig das billigste Angebot, sondern mitunter auch eine Verbindung, die ein paar Euro teurer, aber dafür deutlich schneller ist.
Die Ergebnisliste zeigt das an, was man zunächst wissen muss: Preis, Airline, Abflugzeit am Startflughafen und die Flugdauer. Die Details gibt es, wenn man auf das jeweilige Angebot klickt. Das Ganze ist schön übersichtlich und erlaubt einen schnellen Preisvergleich. Wer zeitlich flexibel ist, kann sich auf einer Kalendergrafik anzeigen lassen, wann es günstigere Alternativtermine gibt. Die Preise werden inklusive Steuern angezeigt, ob und wie viel zusätzliche Gebühren anfallen, erfährt man aber erst, wenn man eine Verbindung ausgewählt hat. Auf anderen Seiten erkennt man das zum Teil schon direkt auf der Ergebnisseite.
Billigflieger bleiben außen vor
Wer einen schnellen und übersichtlichen Überblick braucht, ist bei Google Flights an der richtigen Adresse. Wer den billigsten Flug sucht, nicht unbedingt. In einer Stichprobe von n-tv.de mit vier verschiedenen Verbindungen lieferte Google kein einziges Mal eine günstigere Verbindung als die sechs ebenfalls überprüften Konkurrenten. Das muss noch nichts heißen: In einem Schnell-Check der Stiftung Warentest schnitt Google besser ab und lag dort sogar am häufigsten von den sechs Testkandidaten vorn.
Das unterdurchschnittliche Abschneiden im Test von n-tv.de könnte auch daran liegen, dass manche Airlines von Google offenbar ignoriert werden. So tauchte Easyjet in einem Fall zwar in der Liste auf, allerdings mit dem Zusatz "Preis unbekannt". Dabei hätte der Billigflieger in diesem Fall sogar an der Spitze gestanden. Ryanair sucht man in den Ergebnislisten gänzlich vergebens. Und auch Norwegian Air wurde nicht erwähnt, obwohl der skandinavische Billigflieger auf einigen Strecken durchaus an der Spitze landen könnte.
Wer Schnäppchen sucht, sollte also unbedingt neben Google auch noch ein oder zwei weitere Flugpreisportale aufrufen und vergleichen. Hat man bei Google eine passende Verbindung gefunden, dann kann man dort nicht gleich buchen. Dazu wird man entweder zur jeweiligen Fluggesellschaft weitergeleitet oder an einen der Online-Dienste, der die Flüge vertreibt, etwa Opodo oder Fluege.de. Manchmal verweist die Suche auch auf ein Reisebüro, das man dann selbst kontaktieren muss. Denn nicht immer gibt es die günstigsten Preise online.
Quelle: ntv.de