Ratgeber

Neuer Telefonanbieter Tausende haben Probleme beim Wechsel

Den Telefonanbieter zu wechseln, kann unangenehme Folgen haben: Wer Pech hat, muss tage- oder sogar wochenlang ohne Telefon- und Internetanschluss auskommen. Über 4000 solcher Fälle hat die Bundesnetzagentur registriert. Dabei müssen die Versorger für einen reibungslosen Übergang garantieren.

Seit Mai 2012 müssen Telefonanbieter sicherstellen, dass Kunden risikolos den Versorger wechseln können. Das schreibt das Telekommunikationsgesetz vor. Doch so ganz scheint das nicht zu klappen, immer noch müssen die Wettbewerbshüter eingreifen. Nach einem Bericht der "Ruhr Nachrichten" wandten sich zwischen dem 1. Juni 2012 und dem 30. Juni dieses Jahres 4048 Verbraucher an die Bundesnetzagentur, weil wegen eines Anbieterwechsels die Versorgung unterbrochen gewesen sei. Die Grünen hatten eine entsprechende Anfrage an das Bundeswirtschaftsministerium gerichtet.

Gegen drei Telekommunikationsanbieter habe die Netzagentur inzwischen Bußgeldverfahren eingeleitet, berichtet die Zeitung weiter. Ihnen drohen Bußgelder in einer Höhe von bis zu 100.000 Euro. Die Verfahren wollte die Bundesnetzagentur bislang nicht kommentieren.

Technische Probleme

Laut Gesetz müssen die bisherigen Anbieter Kunden so lange weiterversorgen, bis alle vertraglichen und technischen Details geregelt sind. Höchstens einen Tag lang sollen Verbraucher auf ihren Anschluss verzichten müssen. Die technische Seite mache aber noch Schwierigkeiten, räumte ein Sprecher der Bundesnetzagentur gegenüber der Zeitung ein: "Wenn ein Kunde seinen Festnetz-Anbieter wechseln will, müssen die Anbieter miteinander kommunizieren - da das elektronische Verfahren dafür noch nicht eingeführt ist, müssen die Daten manuell ausgetauscht werden. Dabei gibt es manchmal Probleme." Wer länger als einen Tag von der Versorgung entkoppelt sei, solle die Probleme sofort melden.

Die Grünen-Politikerin Höhn forderte ein entschiedeneres Eingreifen der Netzagentur. "Es gibt immer noch so viele Beschwerden, weil die Bundesnetzagentur nicht richtig bei den Anbietern durchgreift und Bußgelder auf breiter Front verhängt", so Höhn im Gespräch mit den "Ruhr Nachrichten". Die Netzagentur habe "noch die Samthandschuhe an". Die Kunden müssten das ausbaden.

Die Deutsche Telekom verwies inzwischen darauf, dass es bundesweit jährlich mehr als drei Millionen Anbieterwechsel in Mobilfunk und Festnetz gebe. Die allermeisten liefen ohne Probleme. Die Prozesse seien aber technisch komplex, zudem seien teils manuelle Arbeiten nötig. Hinzu komme, dass Kunden auch nicht immer vollständige und korrekte Angaben machten. Die Telekom gehöre nicht zu den Firmen, gegen die ein Bußgeldverfahren laufe, betonte ein Sprecher.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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