Espresso meistens bleifrei Warentest gibt Entwarnung
13.12.2013, 12:47 UhrBlei schädigt die Nieren und das Herz-Kreislaufsystem und ist insbesondere für ungeborene Kinder gefährlich. Wer verhindern will, dass das Schwermetall über die Espressomaschine in den Kaffee kommt, sollte beim Entkalken vorsichtig sein.
In Leitungswasser sollte man hierzulande kein Blei mehr finden. Doch brüht man sich aus dem Trinkwasser einen Espresso, lassen sich darin womöglich stattliche Mengen des Schwermetalls nachweisen, warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Anfang Dezember. Manche Siebträgermaschinen setzen demnach große Mengen Blei frei. Grund genug für die Stiftung Warentest, bei den kürzlich von ihr untersuchten Geräten noch einmal genauer hinzusehen.
Das Ergebnis des Nachtests ist erfreulich: Die meisten Maschinen hätten mit Blei kein Problem, so die Warentester. Die Liste der Kandidaten war allerdings auch kurz: Geprüft wurden vier Vollautomaten und ein Siebträger. Bei der Stichprobe des BfR bestand das Testfeld aus acht Geräten. Bei zwei Siebträgern fanden sich im Labor bedenkliche Bleikonzentrationen, die den technischen Richtwert um mehr als das 100-Fache überschritten. Die Maschinen der Stiftung Warentest lieferten hingegen weniger beunruhigende Ergebnisse: Nach Entkalken und Spülen waren die Bleiwerte von vier Geräten völlig unauffällig, darunter auch der Siebträger EC 330 S von De'Longhi.
Nur der Vollautomat De’Longhi Ecam 25.457 schwemmte als Neugerät nach dem Entkalken deutlich mehr Blei in die Tasse als zulässig – der gemessene Wert lag 50 Mal höher als für Trinkwasser zulässig. Bei einer weiteren Probe mit einem verkalkten Modell aus dem Dauertest fiel das Ergebnis schon besser aus. Nach einer zweiten Spülung ließ sich schließlich kein Blei mehr nachweisen.
Riskantes Entkalken
Das bestätigt die Erkenntnisse des BfR, wonach die Entkalkung besonders heikel ist. Das Blei wird wahrscheinlich durch die säurehaltigen Entkalker aus verunreinigten Bauteilen herausgelöst. Espressomaschinen sollten deshalb nur dann entkalkt werden, wenn es wirklich nötig ist, rät die Stiftung Warentest. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte danach lieber zwei Spülgänge machen.
Anders als die Stiftung Warentest, verrät das BfR nicht, welche Geräte sie überprüft hat – zum Verdruss der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Ohne die Nennung betroffener Fabrikate sei mit der Meldung weder Kunden noch Herstellern geholfen, monieren die Verbraucherschützer. Schließlich gebe es schon seit Jahren Hinweise auf Bleiabgaben aus Espressomaschinen. Das BfR weigert sich Namen zu nennen, weil es sich nur um eine kleine, nicht repräsentative Stichprobe gehandelt hat.
Quelle: ntv.de