Teure Städte Wo Mieter am meisten zahlen
04.01.2012, 18:29 UhrMünchen gilt von jeher als teures Pflaster für Mieter. Dass die Bayernmetropole Platz eins einer aktuellen Mietspiegels-Statistik belegt, verwundert kaum. Interessant sind aber die übrigen Städte im Ranking. Auf Platz zwei liegt nicht etwa Stuttgart oder Frankfurt, sondern das beschauliche Germering.
München ist berüchtigt für seine Immobilienpreise. Zu Recht, wie die Marktforscher der F + B Forschung und Beratung in ihrem jüngst veröffentlichten Mietspiegelindex ermittelt haben. Die durchschnittliche Nettokaltmiete in der bayerischen Landeshauptstadt lag demnach 2011 bei 9,58 Euro pro Quadratmeter. Fast 60 Prozent über dem bundesdeutschen Schnitt von 6,04 Euro. Für die Studie wurden die Bestandsmieten einer mittleren 65 Quadratmeter-Wohnung in 319 Städten untersucht.
Insgesamt sind die Mieten nicht so stark gestiegen wie erwartet. Um ein Prozent kletterten sie im Vergleich zum Vorjahr. "Hier muss man jedoch regional unterscheiden, da in Nord- und Ostdeutschland eine überdurchschnittliche Mietsteigerung von 2,2 bzw. 1,3 Prozent, in Bayern hingegen nur eine moderate Steigerung von 0,5 Prozent zu beobachten ist", erklärt F+B-Chef Michael Clar. Das heißt aber nicht, dass die Mieten im Süden tatsächlich stagnieren. In Berlin und Hamburg sind erst vor kurzem neue Mietspiegel veröffentlicht worden, hier sind die Erhöhungen der letzten Jahre also schon sichtbar.
Während München unangefochten an der Spitze des Mietspiegelindex steht, liegen mit Dachau und Germering weitere Städte im Großraum unter den ersten Fünf. Auch rund um Stuttgart liegen die Mieten über dem Bundesdurchschnitt. Die Schwabenmetropole selbst rangiert mit 7,89 Euro auf dem vierten Platz, das nahe Leinfelden-Echterdingen ist noch etwas teurer.
Der Osten bleibt günstig
Die einzige ostdeutsche Stadt unter den Top 50 ist Jena. Mit 6,89 Euro landet sie auf Platz 24. In der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt zahlen Mieter im Schnitt 5,98 Euro, in Dresden und Schwerin schlägt die Kaltmiete mit knapp 5,50 zu Buche. Auch in Berlin liegt das Mietenniveau im Ostteil ganze acht Prozent unter dem deutschen Mittelwert.
Auffällig ist die Aufwärtsbewegung bei Altbauwohnungen: Bestände der Gründer- und Zwischenkriegsjahre verzeichnen die höchsten Mietsteigerungen. In Hamburg und Berlin ist diese Entwicklung am deutlichsten zu erkennen. Für Wohnungen der Jahrhundertwende zahlen die Mieter hier 5,2 Prozent mehr als noch 2010.
Quelle: ntv.de, ino