Los Angeles Auto Show Fisker bringt den Ocean an den Start
22.11.2021, 17:44 Uhr
Der Fisker Ocean soll die Marke ab dem kommenden Jahr wieder in die Spur bringen.
(Foto: Holger Preiss)
Nach vielem Hin und Her hat Fisker auf der Los Angeles Auto Show die Serienversion seines rein elektrisch fahrenden SUV Ocean vorgestellt. Im kommenden Jahr soll der Stromer in den US-Markt starten und kurze Zeit später auch nach Deutschland kommen. Für das Einstiegsmodell werden dann knapp 40.000 Euro fällig.
Noch vor dem raketenhaften Aufstieg von Tesla galt Fisker als Pionier der Elektromobilität. Auf der North American International Auto Show in Detroit wurde der Karma im Jahr 2008 als wahre Innovation gefeiert. Wirtschaftliche Schwierigkeiten brachten das Unternehmen 2012 aber ins Wanken und verhinderten, dass die noch auf dem Tisch liegenden ehrgeizigen Pläne in die Tat umgesetzt werden konnten. Im Jahr 2016 gründete der dänische Automobildesigner Henrik Fisker ein neues Unternehmen unter seinem Namen.

Henrik Fisker (rechts) im Gespräch über den Fisker Ocean auf der Los Angeles Auto Show.
(Foto: Holger Preiss)
Auf der Los Angeles Autoshow hat Fisker nun die finale Serienversion seines rein elektrisch angetriebenen SUV-Modells Ocean vorgestellt und damit lautstark den Neustart eingeläutet. Ende 2022 soll der Stromer mit üppigen Reichweiten und einigen überraschenden Innovationen auf den Markt kommen. Montiert wird der Ocean von Zulieferer Magna im österreichischen Graz. Im Vergleich zu den früheren Prototypen des Ocean lassen sich äußerlich keine wesentlichen Änderungen erkennen. Wie bisher zeichnen den über 4,60 Meter langen Fünftürer bündige Türgriffe, schmale Leuchteinheiten und eine sich nach hinten stark verjüngende Seitenfenstergrafik aus.
Ocean in drei Versionen
Nach Aussagen von Fisker wird es den Ocean in drei Versionen geben: Sport, Ultra und Extreme. Die Unterschiede liegen in der Anzahl der antreibenden E-Motoren, der Leistung und in der Reichweite. Im Fall der umgerechnet rund 33.000 Euro teuren Basisvariante (US-Preis ohne Mehrwertsteuer) sorgt ein 275 PS starker E-Motor an der Vorderachse für den Vortrieb. Diese Version soll den Sprint auf 96 km/h in 6,9 Sekunden ermöglichen, die Reichweite wird mit 402 Kilometer angegeben.
Beim Ultra erhöht sich dank eines zweiten Motors an der Hinterachse die Leistung auf 540 PS, was eine vom Hersteller geschätzte Sprintzeit von 3,9 Sekunden erlaubt. Mit 550 PS nur etwas stärker ist die Extreme-Variante, die 96 km/h nach 3,6 Sekunden erreicht. Die Reichweiten der Modelle Ultra und Extreme liegen nach Angaben von Fisker bei bis zu 547 beziehungsweise 563 Kilometern. Die Preise ohne Steuern werden mit 44.000 respektive 61.000 Euro berechnet.
Eine Besonderheit der Topversion Extreme ist ein mit Solarzellen ausgestattetes Dach, das einen Teil des Fahrstroms aus Sonnenlicht gewinnen soll. Laut Hersteller kann die Solaranlage, bei entsprechender Sonneneinstrahlung, innerhalb eines Monats Energie für 200 bis 270 Kilometer in die Akkus speisen.
Bildschirm mit Hollywood-Format

Über sein Solardach soll der Fisker Ocean innerhalb eines Monats Strom für bis zu 270 Kilometer sammeln können.
(Foto: Holger Preiss)
Der Innenraum bietet ein übersichtlich gestaltetes Cockpit mit digitalem Kombiinstrument, Head-up-Display und einem großformatigen und in sich drehbaren 17,1-Zoll-Touchscreen. Je nach Nutzung oder Anzeigemodi ist damit ein Hoch- oder Querformat möglich. Quer steht das Display während der Fahrt, geparkt wechselt es in die Hollywood-Mode genannte horizontale Lage. Für die Ausgestaltung des Innenraums wurden ausschließlich vegane und zum Teil recycelte Werkstoffe verwendet. Der Kofferraum des Ocean soll 566 bis 1274 Liter Stauraum bieten.
Alle im Rahmen der Los Angeles Autoshow veröffentlichten Daten beziehen sich auf den US-Markt. Zur ebenfalls für Ende 2022 angekündigten Euro-Version dürfte es allerdings keine gravierenden Unterschiede geben. Allerdings darf man gespannt sein, ob es Fisker gelingt, mit dem Ocean an den Kult, der einst um den Karma gemacht wurde, anzuknüpfen. Denn in Summe ist jetzt nicht mehr nur Tesla ein ernstzunehmender Konkurrent, sondern die gesamte Autoindustrie.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x