Zusätzliche Schulden entdeckt Investoren für Weinstein-Studio springen ab
07.03.2018, 19:09 Uhr
Findet für sein Studio keinen Abnehmer: Harvey Weinstein.
(Foto: AP)
Der Deal zur Übernahme des Filmstudios von Harvey Weinstein platzt, obwohl die Verträge bereits unterschrieben sind. Schulden in Millionenhöhe tauchen plötzlich auf, die Investorengruppe macht einen Rückzieher. Damit rückt der Bankrott des Unternehmens immer näher.
Der Verkauf des Filmstudios des gestürzten Hollywood-Moguls Harvey Weinstein an eine Investorengruppe ist ein weiteres Mal geplatzt. Nachdem der Vertrag schon unterschrieben war, seien zusätzliche Schulden der Firma in Millionenhöhe aufgetaucht, berichteten zahlreiche US-Medien. "Nach der Unterschrift und dem Beginn der Phase der sorgfältigen Untersuchung haben wir enttäuschende Informationen über die Durchführbarkeit des Geschäfts erhalten", sagte die Unternehmerin Maria Contreras-Sweet, die die Investorengruppe leitet und das Weinstein-Studio kaufen wollte.
Nach Angaben aus informierten Kreisen stießen die potenziellen Käufer auf bislang unbekannte Schulden der Weinstein Company in Höhe von 64 Millionen Dollar (knapp 52 Millionen Euro). Das Angebot der Investorengruppe lag Berichten zufolge bei 500 Millionen Dollar. Mit dem Rückzieher wird ein Bankrott der Produktionsfirma wieder wahrscheinlich.
Die Gespräche über einen Verkauf laufen bereits seit dem vergangenen Herbst. Nach einer Klage des US-Bundesstaats New York gegen Weinstein und die Firma hatte sich die Investorengruppe zunächst zurückgezogen, dann jedoch doch wieder Gespräche aufgenommen. Das Studio hatte zwischenzeitlich Insolvenz beantragen wollen. Was nun aus dem Unternehmen wird, war zunächst völlig unklar.
Weinstein war von dem von ihm gegründeten Studio entlassen worden, nachdem Vorwürfe sexueller Übergriffe von zahlreichen Schauspielerinnen gegen ihn bekannt wurden. Er hat Fehlverhalten eingeräumt, aber Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex wiederholt zurückgewiesen. Die Weinstein-Enthüllungen hatten die #MeToo-Debatte ausgelöst - eine weltweite Bewegung, bei der Hunderttausende Betroffene über eigene Erfahrungen berichten und Missbrauchsvorwürfe öffentlich machen.
Quelle: ntv.de, mba/dpa