Musik für den Restsommer Mit diesen Songs geht alles leichter
08.08.2021, 10:16 Uhr
Nur eine, die uns den Sommer versüßen will: Faouzia.
(Foto: Jimmy Fontaine / Atlantic Records)
Der Sommer neigt sich auch schon wieder dem Ende zu? Papperlapapp! Zumindest musikalisch dreht er noch einmal so richtig auf. Einige neue Songs können die verbleibenden Sonnenstunden versüßen. Hier ein paar ganz unterschiedliche Tracks zur Auswahl.
Noch auf der Suche nach guten Songs für den Sommer 2021? Die Hits für die heiße Jahreszeit schießen in diesem Jahr nur so aus dem Boden. Diese Tracks können für frischen Wind in Ihrer Playlist sorgen.
Silbermond etwa haben in diesem Sommer einen Song veröffentlicht, der eigentlich schon im vergangenen Jahr erscheinen sollte. "Bestes Leben" passte aber nicht so gut zum Höhepunkt der Corona-Pandemie. Zu dem Lied erklärt Sängerin Stefanie Kloß, die Musiker hätten damit "einfach Vorfreude" auf Begegnungen machen wollen, "die wir alle bald wieder frei von Ängsten gemeinsam erleben können". Es beschreibt das Gefühl eines perfekten Sommertags und passt bestens in die Playlist der heißen Jahreszeit.
Auch an Adel Tawil ist die Corona-Krise nicht spurlos vorübergegangen. "Es war letztes Jahr unheimlich schwer für mich, Musik zu machen", verriet er im Interview mit ntv.de. Doch mit dem Song "Die Welt steht auf Pause" gibt es nun auch von ihm wieder ein musikalisches Lebenszeichen, das der Vorbote zu einem neuen Album ist. Das Lied hat nicht nur einen tanzbaren Sommerbeat, sondern auch einen Text, der die Liebe feiert - auch in Zeiten, in denen man sich nicht nah sein kann.
Wer einen Sommersong sucht, bei dem er auch ein wenig schmunzeln kann, dem sei "Expresso & Tschianti" von Josh. empfohlen. Der "Cordula Grün"-Sänger schmeißt darin mit allerhand italienischen Begriffen um sich, die manche Deutschsprachigen nur zu gerne falsch aussprechen. Von Chianti über Gnocchi bis hin zu Tagliatelle und Bruschetta - für den Italienurlaub zu Hause sozusagen.
Muss es immer deutschsprachig sein? Natürlich nicht! Kelvin Jones lebt zwar in Deutschland, doch er hat simbabwisch-britische Wurzeln. Einige haben vielleicht noch seinen Auftritt beim "Free European Song Contest" im vergangenen Jahr in Erinnerung - dem von Stefan Raab erdachten Konkurrenzprogramm zum Eurovision Song Contest. Hier trat er für Großbritannien mit dem Lied "Friends" an. Jetzt hat er mit "Pillow" nachgelegt. Der ansteckende Vibe des Songs lässt den einen oder die andere ganz sicher beschwingt durch die sonnige Jahreszeit tanzen.
Wer es dagegen etwas melancholischer angehen und in Gedanken schwelgend den Sonnenuntergang genießen möchte, landet womöglich bei Boy. Das deutsch-schweizerische Frauen-Duo lädt mit der Akustik-Version seines Songs "Fit Back In" unter Mithilfe des Kaiser Quartetts zum Träumen ein. Gerade mit ihren Akustik-Versionen verzaubern Valeska Steiner und Sonja Glass regelmäßig ihre Fans - so auch in diesem Sommer.
Ebenfalls eher getragen kommt "Melody" von Loi daher. Hier ist wirklich alles komplett neu. Nicht nur, weil es überhaupt erst die zweite Single der Mannheimer Newcomerin ist. Der Track ist auch soeben erst am Freitag erschienen. Mit ihrem Song "I Follow" erreichte die ehemalige "The Voice Kids"-Teilnehmerin bereits Streaming-Zahlen in Millionenhöhe. "Melody" mag vielleicht schon eher etwas auf den Herbst einstimmen, könnte aber schon jetzt zum nächsten Hit der 18-Jährigen werden.
Nun gut, um an die Kennzahlen von Faouzia heranzukommen, braucht Loi noch ein bisschen: weltweit mehr als 300 Millionen Streams, über 1,5 Millionen Youtube-Abonnenten, 1,9 Millionen Instagram-Follower und mehr als 2,5 Millionen TikTok-Fans - so lautet die beeindruckende Statistik der kanadisch-marokkanischen Sängerin. Kooperationen mit David Guetta, Kelly Clarkson oder John Legend hat sie bereits hinter sich. Mit "Hero" liefert sie aber mal wieder ganz alleine ab. Im zugehörigen Video ist sie auch mit dem Jet-Ski unterwegs und beweist damit, dass ihr Song der perfekte Soundtrack dafür ist.
Ebenfalls längst etabliert hat sich Mimi Webb. Jedenfalls in ihrer britischen Heimat, wo man schon vor geraumer Zeit auf sie aufmerksam geworden ist. Hierzulande gibt es dagegen noch etwas Nachholbedarf in Sachen Popularität. Vielleicht leistet ihr neuer Song "Dumb Love" da ja Abhilfe. Zu ihren Vorbildern zählen keine Geringeren als Amy Winehouse und Adele. Und wenn man an einem lauen Sommerabend die Augen schließt, kann man das hier und da auch hören.
Und noch ein Wunderkind hat einen neuen Song in petto: Tate McRae. Bei ihren Kennzahlen, zu denen etwa mehr als zwei Milliarden Streams und weit über drei Millionen Youtube-Abonennten zählen, wird einem längst schwindlig. Die Musikbranche ist sich einig: Die Kanadierin ist ein "artist to watch", eine Künstlerin, auf die man ein Auge haben sollte. Bei "Working" erhielt sie Unterstützung von Kollege Khalid. Sie beide hätten einen Sommerhymne machen wollen, schreibt McRae bei Youtube. Sie hoffe deshalb, alle würden die Autolautsprecher in diesem Jahr mit dem Song weit aufdrehen. Tun Sie sich keinen Zwang an!
Wem das alles zu kommerziell ist, der wird auf der Suche nach der richtigen musikalischen Sommer-Begleitung vielleicht beim Alternative-Pop-Duo Nox Holloway fündig. Der Bandname ist eine Kombination aus dem lateinischen Wort für "Nacht" und der Straße in London, in der die beiden Musiker die Inspiration für ihren Sound fanden. An "Seperate Ways" hat das Duo monatelang gesessen und gefeilt. Herausgekommen ist auf jeden Fall ein Song mit Pfiff.
In eine ganz andere Richtung geht Frink. Er versetzt Pop mit Nuancen von Afrobeat, Reggae, World Music - und deutschen Texten! Ein Newcomer ist er nicht wirklich, schließlich tourt er schon seit über einem Jahrzehnt mit verschiedenen Formationen durch Europa. Mit "Alles weg" möchte er nun aber auch als Solokünstler den Weg in die Gehörgänge finden - als fehlender Link zwischen Seeed und Jan Delay.
Die Einflüsse von Adesse reichen nach eigenem Bekunden noch weiter - von Michael Jackson über Jay-Z und The Killers bis hin zu Baaba Maal. Schlagzeilen machte er bereits als ehemaliger Fußball-Kumpel von Jérôme und Kevin-Prince Boateng. Doch der gebürtige Berliner mit afrikanischen Wurzeln in Guinea Bissau und im Senegal entschied sich für die Musik. Mit "Diamant" legt er nun einen Wolke-7-Blitzexkurs vor, der von den Anfängen einer Partnerschaft erzählt, in der Luft und Liebe alles sind. Frühlingsgefühle im Sommer sozusagen.
Ihre Vielseitigkeit hat Soul-Röhre Leslie Clio schon mehr als einmal unter Beweis gestellt, unter anderem bei ihrer Teilnahme bei "Sing meinen Song" 2018. Und auch mit Sommer-Gefühlen kennt sie sich aus. Schließlich verkaufte sie vor der Veröffentlichung ihres letzen Albums ihr gesamtes Hab und Gut, um mal eben nach Hawaii auszuwandern. Das ist vier Jahre her. Nun steht ein neues Album in den Startlöchern. Als Vorgeschmack darauf angelt sich Clio einen "Millionaire". Und auch so manche Hörer und Hörerinnen dürfte sie damit am Haken haben.
In der spanischsprachigen Musikszene tut sich in diesem Sommer ebenfalls einiges. Auch Juan Daniél kennen wir vom "Free European Song Contest". Hier vertrat er in diesem Jahr Spanien. Mit "Corazón" landete er zwar "nur" auf dem zehnten Platz. Danach sammelte der gebürtige Offenburger für seinen Sommerhit jedoch ordentlich Klicks ein. Das Musikvideo weist bereits über 1,3 Millionen Aufrufe auf, auf Spotify hat der Song schon mehr als zwei Millionen Streams.
Klassische Summervibes verströmt auch Loco Escrito mit seiner Single "Mamacita". Der Schweizer mit kolumbianischen Wurzeln ist in seiner Heimat längst ein Star - Platin-Status und zwei Swiss Music Awards inklusive. Auch im Schweizer Pendant zu "Sing meinen Song" gab er bereits ein Gastspiel. Nun will er mit seinem Latin-Pop auch in Deutschland und anderswo durchstarten. Vielleicht gehört sein Song ja schon bald bei jeder Strandparty zum Standardrepertoire.
Musikalisch ist also in diesem Sommer für jeden und jede was dabei. Bleibt nur noch zu hoffen, dass auch das Wetter noch eine Zeit lang mitspielt und Corona der Feierlaune keinen Strich durch die Rechnung macht.
Quelle: ntv.de, vpr/spot